ACHTUNG, LEICHTE SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!
Die Prämisse ist eigentlich recht interessant: wie aus dem Nichts hört einfach alles auf zu funktionieren. Sämtliche strombetriebenen oder mechanische Gerätschaften, Maschinen etc. geben den Geist auf, „physics went insane“. Im Umkehrschluss muss sich die Menschheit neu orientieren, Regierungen werden nichtig bzw. neu gegründet, man betreibt eigene Agrar- und Jagdwirtschaft, um nicht wie viele andere vor die Hunde zu gehen. Metropolen sind vom Grünwuchs überwuchert, Miliztruppen kontrollieren das Geschehen. Also alles schon ein wenig apokalyptisch. Wenn es denn auch so aussehen würde. Revolution hat stilistisch etwas vom gefloppten Terra Nova, rundgeluscht und knallig-bunt, sehr hell und extrem CGI-lastig. Das ist wiederum nicht all zu schlimm, wenn es den seinen Zweck erfüllt. Revolution mag stellenweise recht schmuck aussehen, jedoch für meinen Geschmack auch viel zu sauber, um als post-apokalyptische Welt-ohne-Strom durchzugehen. Am deutlichsten sieht man das an den Darsteller, den sich dem Umstand entsprechend feiner nicht kleiden könnten. Das wirkt auf mich eher wie Familienurlaub im Survival Camp, ins Setting passt keiner so recht.
Ach, und die Darsteller selbst. Die wunderhübsche, emotional
ambivalente, notfalls bestimmt auch richtig toughe Protagonistin, die ihren
asthmageplagten, aber nach „Ich geh' viermal die Woche ins Fitness, trotz
Apokalypse!“ aussehenden Bruder retten muss, nachdem deren Vater, welcher
irgendwas ganz wichtiges über den totalen Stromausfall weiß, getötet und
Brüderchen an dessen Stelle von der Militia, mit Gustavo Fring
als Befehlshabener (Giancarlo Esposito
ist die ärmste Sau, wird er doch von jetzt an bis in alle Ewigkeit nur noch type-gecastet), entführt wurde, um ihm zu irgendeinen voll gefährlichen
Diktator-Typen zu bringen. Dazukommt dann der krasse Schwertkampf-Onkel,
welchen Bright Eyes anbettelt, ihr zu
helfen, weil Familie und so. Dann gibt’s noch so einen krassen, muskelbepackten
Samoaner, der eigentlich böse ist, dann aber doch nett, oder auch nicht, keine
Ahnung, klassisches Device, wird bestimmt noch superspannend. Eine akzentuöse
Ziehmutter, die vergifteten Schnaps mit sich rumschleppt und der (Achtung,
Überraschung!) Nerd, ACDC-T-Shirt tragend und ein ehemaliges hohes Tier bei so
einem Konzern namens Google. Logisch.
Positiv zu erwähnen ist, dass es doch schon ein wenig zur Sache
geht und wesentlich „blutiger“ ist, als ich erwartet hatte. Gut, ansonsten hätte
sich Jon Favreau, welcher beim Piloten Regie führte, wohl auch nicht darauf eingelassen.
Aber ansonsten… Da J.J. Abrams (ich mag ihn ganz gerne) und Eric Kripke produzieren, wird sicherlich noch ziemlich krass
rumgetwistet, eine kleine Vorschau gibt es schon zum Ende der ersten Episode,
als eine Frau via mysteriöses USB-Stick-Medaillon einen Rechner zum Laufen
bringt und geheimnisvoll mit Mister X chattet. Aufregend! Insgesamt ist mir
Revolution viel zu platt und langweilig, es schlägt in die gleiche Kerbe wie so
vieles andere zuvor, überseichte Unterhaltung, dann kommt demnächst bestimmt
noch reichlich Liebesgeplänkel dazu, irgendjemand vom Haupt-Cast wird recht
zügig das Zeitliche segnen etc. pp., kurzum, nix für mich. Revolution wurde jedoch kürzlich um neun weitere Folgen auf insgesamt 22 Episoden verlängert und bekommt somit eine volle erste Staffel, also scheint es einen gewissen Appeal zu haben. Mir hat schon der Pilot gereicht, aber
wer seinen Spaß mit dieser Serie hat, soll ihn sich von mir nicht nehmen
lassen.
Revolution läuft seit 17. September immer montagabends auf NBC.
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