Mittwoch, 18. September 2013

Breaking Bad S05E14 - Ozymandias

Es folgen etwas verspätet meine gesammelten und wie so oft äußerst umfangreichen Gedanken zur 14. Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, Ozymandias.

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!

Opening
Nachdem wir letzte Woche in einem für Walt als auch den Zuschauer äußerst ungünstigen Moment eingehalten haben, wartet die Eröffnung von Ozymandias eher entspannt und gar ein wenig idyllisch auf. Wir befinden uns nach wie vor in To’hajiilee und bekommen einen Rückblick zu sehen. Walt (Bryan Cranston) und Jesse (Aaron Paul) sind ganz am Anfang ihrer Geschichte und stellen in ihrem RV Crystal Meth her. Die (Arbeits)Beziehung zwischen den beiden ist noch ziemlich frisch, Walt kleinlich wie eh und je, und Jesse so vorlaut und frech wie wir ihn in den ersten Folgen von Breaking Bad kennen gelernt hatten. Dennoch ist es für den Zuschauer ein interessanter Blick zurück in die gute, alte Zeit. Dabei wurde nicht nur die Optik der ersten Folgen von Breaking Bad gut eingefangen, auch die Szene an sich funktioniert als ein wunderbarer Reminder, um es mal ganz neudeutsch auszudrücken. Man bekommt noch einmal vor Augen geführt, welch krasse Entwicklung Breaking Bad und insbesondere Walter White genommen hat. Ein kurzes Telefongespräch zwischen ihm und Skyler erinnert uns daran, dass er eigentlich ein ganz liebenswerter Familienvater war, optimistisch, dass er seine schwere Erkrankung besiegen kann, auch wenn er dafür illegale Geschäfte betreiben muss. Etwas mehr als ein Jahr später hat er eine Entwicklung genommen, die er sich wohl hätte nie vorstellen können.

Do what you got to do
Nach dem Opening setzen wir unmittelbar in der finalen Szene der letzten Folge (To’hajiilee) ein. Dabei gibt es einen schönen Übergang zwischen dieser und der vorangegangenen Szene, da wir uns praktisch an ein und demselben Ort befinden, wo Jesse und Walt im Opening noch zum ersten Mal gemeinsam Meth gekocht haben und wo sich nun der Showdown zwischen Walt, Hank und Jack abspielt. Der Kugelhagel verstummt und langsam lichtet sich das Feld. Hank (Dean Norris) ist am Bein getroffen, sein Blick geht auf seinen Kollegen und guten Freund Gomez (Steven Michael Quezada), der nicht so glimpflich davongekommen ist und leblos auf dem sandigen Wüstenboden liegt. Von Jesse ist keine Spur, er scheint Reißaus genommen zu haben. Hank versucht noch mit letzter Kraft Gomeys Schrottflinte zu erreichen, doch steht Jack (Michael Bowen) schon parat und unterbricht diesen Versuch. Jack fackelt auch nicht lange und will Hank sogleich von seinen Leiden erlösen, wäre da nicht Walt, der auf der Rückbank des zerschossenen SUVs Deckung suchen musste und jetzt hervorschnellt, um Jack davon abzuhalten, Hank hinzurichten. Walt glaubt daran, dass er Hank irgendwie retten bzw. dass sein Schwager verschont werden kann. Er bittet Jack eindringlich, Hank nicht zu töten und bietet ihm das Geld an, welches hier in To’hajiilee unter der Erde versteckt liegt. 80 Millionen US-Dollar. „That’s a hell of an offer.“ Da staunt selbst Jack nicht schlecht. Und was hält Hank von diesem Angebot? „My name is ASAC Schrader. And you can go fuck yourself.

Walt versucht, Hank zu beschwichtigen. Hier ist noch nichts verloren, doch Hank ist sich längst bewusst, wie diese Situation enden wird. You’re the smartest guy I ever met and you’re too stupid to see. He [Jack] made up his mind ten minutes ago.(Hank zu Walt) So einfach, wie sich Walt das vorstellt, geht es nicht, 80 Millionen hin oder her. So blickt Hank Jack noch einmal fest ins Gesicht. „Do what you got to do.“ Und Jack drückt ab, unmittelbar nachdem Hank diesen Satz von sich gegeben hat. Walt. Stille. Walts Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse des Leidens, er bricht zusammen und schlägt auf dem Boden auf. Sein Gesichtsausdruck hat fast etwas Gespenstisches. Hank ist tot. Und Walt hat großen Anteil daran, er hat dieses Unheil über Hank und somit über seine gesamte Familie gebracht.

Bevor es weitergeht muss ich mich natürlich kurz zu diesem Abschnitt im Speziellen äußern. Tja, das war’s. Ich und bestimmt auch viele andere hatten nach den letzten Episoden etwas in diese Richtung erwartet, doch dachte ich, dass man sich Hank wirklich bis zum Schluss aufhebt. Falsch gedacht. Weiterhin ziehen Vince Gilligan und Co. konsequent ihr Ding durch. Und Walt ist machtloser als je zuvor. Es gibt einfach keinen glorreichen, interfamiliären Zweikampf zwischen Hank und Walt. Breaking Bad bleibt real, hart und verteilt gnadenlos Schläge in die Magengrube. Und das gefällt mir sehr gut. Eure Eindrücke bitte in den Kommentarbereich, wir hatten da letzte Woche schon eine ähnliche Diskussion, die man anhand dieser Szene sicherlich noch einmal aufgreifen könnte.

No hard feelings
Es findet zwar kein Szenenwechsel statt, doch teile ich diese Sequenz lieber in zwei verschiedene Abschnitte. Walt liegt am Boden, vollständig geschockt. Jack wiederum zählt relativ schnell zwei und zwei zusammen, er ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Die Koordinaten, die ihm Walt gab, sind doch schon ziemlich genau, also muss hier doch irgendetwas versteckt liegen. Und nach einer kurzen Buddeleinlage stoßen Jack und seine Mannen auch auf Walts Geldversteck. Walt liegt derweil nach wie vor regungslos im Sand, das Gesicht grässlich verzogen. Nur Todd (Jesse Plemons) sieht man etwas Mitleid für Walt an. Natürlich fragt man sich, was jetzt passieren könnte. Walt verliert gerade alles, erst wird Hank vor seinen Augen umgebracht, jetzt wird ihm sein Geld weggenommen, auch wenn ihm dies in diesem Moment nicht wirklich beschäftigt, ist er doch mit seinen Gedanken bei Hank. Dank Todds Fürsprache überlässt Jack Walt zumindest ein Fass mit Geld, und schlägt vor, die ganze Sache einfach zu vergessen. Walt scheint sich langsam wieder zu sammeln und schlägt ein.

Doch eine Sache wäre da noch: „Pinkman.“ (Walt) Walt projeziert seine gesamte Wut nun auf Jesse, der Hank theoretisch ja an diesen Ort geführt und eine Mitschuld trägt. Jack soll sich noch um Jesse kümmern. Kein Problem, sagt Jack, sobald Walt Jesse auftreiben kann und gefunden hat, kümmert er sich darum. I found him.(Walt) Die Kamera schwenkt auf Walts Wagen. Schon vorher gab es in dieser Folge einen Moment, in dem Walt das Fahrzeug entschlossen mit seinen Augen fixierte. Jetzt wird deutlich warum. Unter dem Wagen versteckt sich nämlich Jesse. Der wird prompt hervorgezogen und so scheint auch sein letztes Stündchen gezählt zu haben. Das Verrückte daran ist, dass ich mir wirklich vorstelle, dass Jesse jetzt einfach hingerichtet werden könnte, weil es den Machern von Breaking Bad schlicht und einfach zuzutrauen wäre. Doch springt abermals Todd dazwischen. Er schlägt vor, dass man Jesse erst einmal ausfragt, was er Hank denn erzählt hat, bevor man ihn um die Ecke bringt. Jack ist damit einverstanden, und auch Walt nickt es ab, doch hat er bevor Jesse abgeführt noch etwas zu sagen. I watched Jane (Krysten Ritter, Staffel 2) die. I was there. I watched her overdose and choked to death. I could have saved her. But I didn’t.” (Walt zu Jesse) Walt drückt Jesse noch einmal richtig einen rein. So wie Jesse Hank auf dem Gewissen hat (so sieht es zumindest Walt in diesem Moment), hat auch Walt jemanden auf dem Gewissen, der Jesse sehr viel bedeutete. Jesse ist wiederum von dieser Offenbarung äußerst hart getroffen und sackt kraftlos zusammen. Jesse wird ihn ein Auto verfrachtet, Jack und Co. fahren ab und Walt steht allein und zurückgelassen in der Wüste. Noch einmal gibt es den bildhaften Verweis auf das Opening. Damals, heute, die Unterschiede könnten nicht größer und dramatischer sein.

Times Are Gettin' Hard
Walt steigt in seinen Wagen ein und will diesen verhängnisvollen Ort verlassen. Interessanterweise setzen jetzt auch erst die Credits ein, man hat wohl ganz bewusst in den intensiven 20 Minuten zu Beginn der Folge darauf verzichtet, die Namen der Darsteller einzublenden. Walt ist ziemlich mitgenommen, er blickt noch einmal in den Rückspiegel, eine kleine Referenz bezüglich der zehnten Episode der fünften Staffel, Buried, als er auch in den Rückspiegel blickte und Hank dort stehen sah. Hier in To’hajiilee liegt nun sein Schwager ver- bzw. begraben, in dem Loch, wo Walt in Buried noch sein Geld versteckte. Walt macht sich auf den Weg, kommt aber nicht weit, ist der Tank seines Fahrzeuges doch beschädigt. Also rollt er das Fass voller Geldbündel durch die karge Wüstenlandschaft New Mexicos, dazu bekommen wir den melodisch eher leichten Song Take My True Love By The Hand von The Limeliters zu hören, was erst ein wenig unpassend und bizarr wirkt, aber nicht wirklich überraschend ist, kennt man solche untypischen Einlagen doch nur zu gut von Breaking Bad. Walt kommt schließlich an einer Hütte an, aus welcher ein indianischer Ureinwohner Amerikas tritt. Walt möchte dessen Pick-Up erwerben und bekommt diesen auch nachdem er ein fettes Bündel Geldscheine zückt. Mit dem Fass auf der Ladefläche geht es nun erst einmal Richtung Albuquerque.


Tell him
Marie (Betsy Brandt) betritt die Waschanlage der Familie White und wirkt äußerst erleichtert. Skyler (Anna Gunn) versucht derweil Walt zu erreichen, aber ohne Erfolg. Marie erklärt ihr in einem Vier-Augen-Gespräch auch sogleich, woran das liegt. Hank hat Walt nämlich festgenommen, der Spuk ist endgültig vorbei. Es fühlt sich wie eine Art Siegesrunde von Marie an, auch wenn das Gefühl von Euphorie eher durch Erleichterung ersetzt wird. Natürlich weiß sie nichts von dem schrecklichen Schicksal ihres Gatten. Skyler wiederum sieht während des gesamten Gesprächs sehr betroffen und aufgewühlt aus. Marie hofft, dass sich Skyler jetzt bessern wird und die Vergangenheit hinter sich lassen kann. Sie kann auf jeden Fall mit ihrer und Hanks Unterstützung rechnen. Doch es gibt Bedingungen. Zum einen muss das Video, dass Walt und Skyler angefertigt hatten, um Hank zu schaden, samt aller bestehenden Kopien vernichtet werden. Zum anderen muss Skyler Junior (RJ Mitte) erzählen, wer sein Vater wirklich ist. Das kommt für Skyler nicht in Frage, doch lässt Marie ihr keine andere Wahl. „You tell him or I will!“ (Marie zu Skyler)

Let’s cook
Für Jesse sieht es nicht so gut aus. Er ist eingekerkert und wurde ordentlich zu gerichtet. Die „Befragung“ durch Todd hat ihre Spuren hinterlassen, körperlich als auch geistig. So ist Jesse auch sehr verängstigt, als Todd ihn aus seinem Gefängnis holen will. Jesse hat anscheinend schon längst gesungen, was wollen sie jetzt noch von ihm? Eigentlich gibt es da ja nur noch eine Sache… Doch bleibt Jesse (vorerst?) am Leben und wird von Todd in die Lagerhalle geführt, in welcher sich das Drogenlabor befindet. Er blickt sich um und wird sogleich von Todd wie ein Hund (rabid dog?) an die Leine gelegt. Sein Blick wird auf ein Bild gelenkt, das an einer dünnen Metallstange hängt. Da er sich relativ frei bewegen kann, nähert er sich diesen Bild und erkennt darauf Andrea und Brock. Ein Druckmittel. Jack hat ihn in der Hand, und sollte er nicht spuren, wird er Andrea und Brock etwas antun. Todd tritt wieder in Erscheinung. „Let’s cook.“ (Todd zu Jesse) Jesse ist jetzt das Laboräffchen und ihm bleibt keine andere Wahl, als zu gehorchen. Was in dieser Szene und gerade am Ende sehr auffällt sind die beiden verschiedenen Gesichtshälften Jesses, welche irgendwie an das unrühmliche Ende von Gustavo Fring (Giancarlo Esposito) erinnern, ob gewollt oder nicht (sicherlich gewollt).

Liar
Zurück im Büro der Waschanlage erzählt Skyler in Anwesenheit von Marie ihrem Sohn Junior von seinem Vater. Junior kann es nicht glauben und ist sehr aufgebracht. Er ist kaum zu beruhigen und bezichtigt seine Mutter und sein Tante, Lügnerinnen zu sein. Für Junior ist sein Vater ein aufrichtiger Mensch, er hat ihn über die Jahre idealisiert, diese Geschichten über ihn können nicht stimmen. Toll zu sehen, dass auch RJ Mitte ein guter Schauspieler ist. Seine Auftritte sind ja eher reserviert und bestehen größtenteils daraus, dass er Frühstück isst, doch hier bringt er seine Aufgebrachtheit sehr gut rüber. Auch Skyler hat ihre Probleme, mit der Situation umzugehen und bricht in Tränen aus. Junior stürmt aus dem Büro und Marie rät Skyler, mit ihm erst einmal nach Hause zu fahren, er wird sich schon beruhigen.

We are family
Walt ist zu Hause angekommen und packt jetzt hektisch Koffer, hier können er und seine Familie nicht bleiben. Zur gleichen Zeit fahren Skyler und Junior (und Holly) vor. Junior ist logischerweise immer noch sehr aufgebracht. „If all this is true and you knew about it, than you’re as bad as him.(Junior zu Skyler) Korrekt. Und das weiß auch Skyler selbst. Skyler bemerkt den Pick-Up in der Einfahrt und prompt tritt auch Walt aus dem Haus heraus. Er hat es eilig und will, dass Skyler und Junior schnellstmöglich ihre Sachen packen, sie müssen weg von hier. Junior löchert seinen Vater mit Fragen, doch dieser wimmelt ihn ab. Skyler ist verwundert, dass Walt hier ist, erzählte ihr doch Marie, dass Hank ihn festgenommen hat. „Where is Hank?“ fragt sie ihn, Walt versucht auszuweichen, hat aber selbst mit sich und seinen Emotionen zu kämpfen. Man merkt Skyler schon eine gewisse Ahnung an. Wieder fragt sie ihn. Where is Hank?Walt redet auf Skyler ein, sie haben viel Geld, sie müssen einfach nur noch fort von hier und alles hinter sich lassen. Dann spricht es Skyler aus. „You killed him. You killed Hank.“ Es folgt die totale Eskalation.

Während Walt sich Juniors unzähligen Fragen stellen muss, bekommen wir eine verhängnisvolle Aufnahme zu sehen. Auf dem Küchentresen steht sowohl ein Telefon als auch ein Messerblock, im Hintergrund nähert sich Skyler langsam diesen beiden Gegenständen. Sie könnte die Polizei rufen, doch greift sie nach einem Messer und schon im nächsten Moment stellt sich schützend vor ihren Sohn und bedroht Walt mit der vorgehaltener Klinge. „Get out.“ Es reicht. Bis hierhin und nicht weiter. Walt versucht sie zu beruhigen, doch wie aus dem nichts greift Skyler an! Walt reißt die Hände hoch und bekommt einen ordentlichen Schnitt an seiner rechten Hand verpasst. Jetzt eskaliert die Situation endgültig. Walt und Skyler ergeben sich in ein wildes Getümmel, das Küchenmesser mittendrin, während Junior versucht die Gemüter zu beruhigen. Doch gerade dieses Küchenmesser lässt mich einfach nicht los, ich sehe vor meinem geistigen Auge schon Junior mit dem Messer im Bauch auf dem Teppichboden liegen 

Walt gewinnt die Oberhand und drückt Skyler zu Boden, Junior springt beherzt dazwischen und stellt sich schützend vor seine Mutter. „What the hell is wrong with you! We are family!“ brüllt Walt Skyler entgegen. Ja aber, what the hell is wrong with you Walt? Er hat komplett die Beherrschung verloren und hätte beinahe vor den Augen Juniors Skyler wohlmöglich etwas Unverzeihliches angetan. Junior greift zum Telefon und ruft die Polizei. Langsam realisiert Walt, was er getan hat. Er schnappt sich Holly und flieht, Skyler rennt ihm hinterher und versucht ihn aufzuhalten, jedoch ohne Erfolg. Walt biegt mit seinem Wagen um die Ecke, Skyler sackt völlig aufgelöst auf der offenen Straße zusammen und so endet dieser äußerst packende und dramatische Moment in Ozymandias, der einen etwas fassungslos hinterlässt.

No mama
Walt hat erfolgreich die Flucht ergriffen und kümmert sich erst einmal um Baby Holly, deren Windeln gewechselt werden müssen. Der kleinen Holly kommen dann ein paar herzzerreißende Worte über die Lippen. „No mama.“ Walts Blick sagt mehr als tausend Worte. Alles ist im Argen. So weit hat er es getrieben, er ist praktisch für Hanks Tod verantwortlich und er hat seine Frau, die Mutter seiner Kinder angegriffen. Hier gibt es nichts mehr zu kitten. Der Tiefpunkt.

Do not cross me
Wieder zurück im White-Haus ist bereits die Polizei vor Ort, ebenso wie Marie. Die stammelt ungläubig ein paar Dinge vor sich hin, man hat ihr anscheinend von Hanks Tod erzählt. Das Telefon klingelt. Walt ist am anderen Ende der Leitung und verlangt von Skyler, dass sie abhebt. Manch einer würde eventuell mit einer Entschuldigung Walts rechnen, aber weit gefehlt. Er rechtfertigt sich gegenüber Skyler, was arg seltsam anmutet. Er hatte sie gewarnt, was passieren würde, wenn man ihm zu nahe kommen würde. Walt wirkt sehr angefressen und redet Tacheles, harte Formulierung („You stupid bitch!“, Walt zu Skyler) und Drohungen inbegriffen. Skyler erkennt, wie gefährlich Walt gerade in diesem Moment ist, außerdem hat er ihre Tochter, also spielt sie mit. Walt meint es todernst, so hört es sich zumindest für Skyler an. Könnte sie ihn sehen, wusste sie, wie schwer es ihm fällt, diese Worte auszusprechen. Natürlich kommen sie auf Hank zu sprechen, und es ist wie es ist, Hank ist tot. You never gonna see Hank again. He crossed me. You think about that. Family or no. You let that sink in.(Walt zu Skyler) Harte Worte, doch sehen wir auch, wie unglaublich schwer sich Walt tut, diese Fassade aufrechtzuerhalten. Nicht nur Marie und Skyler haben Tränen in den Augen, auch Walt selbst ist emotional sehr betroffen. Ein letztes Mal bittet Skyler Walt, ihr Holly zurückzubringen und selbst nach Hause zu kommen. Mit brüchiger Stimme antwortet er ihr: „I’ve still got things left to do.“ Dann legt er auf. Unter Tränen zerstört er das Mobiltelefon und blickt in seinen Wagen, wo sich Holly befindet. Er hat längst erkannt, dass er alles verloren hat. 

Im Hintergrund sehen wir eine Feuerwehrwache. Die Feuerwehrleute darin werden auf einmal aufmerksam, als in der Garage die Signallichter eines Löschfahrzeugs aufleuchten. Ein Feuerwehrmann schaut sich das etwas genauer an und findet im besagten Löschfahrzeug Holly sitzen, die von Walt dort zurückgelassen wurde. Gut so Walt.

Interessant ist eventuell noch der Blick auf das Schachspiel zwischen zwei Feuerwehrmännern, welches man kurz vorher zu sehen bekommt. Der weiße König (My name is Ozymandias, king of kings...) wird hinter zwei weißen Bauern in Sicherheit gebracht, im Hintergrund sieht man noch einen weißen Springer und mehrere schwarze Spielfiguren. Ein schönes kleines und vor allem symbolträchtiges Detail. Es sieht schlecht aus für den weißen König. Er scheint noch eine minimale Chance zu haben, doch hat er eigentlich jede bedeutende Spielfigur verloren. Nur noch zwei Bauern bleiben ihm und wer weiß, wie lange diese ihn noch schützen können.

Adios
Walt sitzt an derselben Stelle, wo wir in Jesse noch in Confessions haben sitzen sehen. Offensichtlich ist Walt mit Saul in Kontakt getreten und hat nun selbst den Kerl angeheuert, der Jesse aus Albuquerque schaffen sollte. Mit ein paar Koffern und dem Plastikfass voller Geld steigt er in den vorfahrenden Wagen. Ein kurzer Blick in den Seitenspiegel und weg ist er. Ein herumstreunender Hund (rabid dog? #2) überquert die Straße. Das war Ozymandias.

Gesamteindruck
Hart und gnadenlos. Mit dem Tod Hanks hatte man ja irgendwie gerechnet, ich auf jeden Fall, dass er jetzt „schon“ kam überraschte mich ein wenig. Wenn man jedoch kurz überlegt dann verwundert es nicht wirklich. So ist nun mal Breaking Bad. In Ozymandias gab es wirklich viel, was mir sehr gut gefiel. Erstens, der endgültige Tiefpunkt Walter Whites, dieser gefühlt endgültige Abschluss seiner Entwicklung. Auch die Familie ist im letztendlich komplett entglitten, jetzt gibt es nur noch ihn. Zweitens, die Darsteller, obwohl das eigentlich immer zutrifft. Bryan Cranston macht das fantastisch, aber auch Anna Gunn gefiel mir außerordentlich gut. Generell muss man sagen, dass sehr viel mit Nahaufnahmen gearbeitet und viel Augenmerk auf die Mimik der Darsteller gelegt wurde. Wenn man dann noch Leute wie Cranston, Gunn, Dean Norris, Aaron Paul, Betsy Brandt oder RJ Mitte hat, kann eigentlich nur etwas sehr gutes dabei herumkommen, wie man ja dann auch schlussendlich sehen konnte. Rian Johnson, unter anderem Regisseur vom sehr guten Looper und welcher bereits bei der für meinen Geschmack wahnsinnig guten Folge Fly in der dritten Staffel (S03E10) und Fifty-One (S05E01) Regie führte, hat Ozymandias meiner Meinung nach ganz hervorragend inszeniert, mit vielen kleinen Details und Verweisen, mit sehr ausführlichen und intensiven Szenen und vor allem mit einer großartigen Eindringlichkeit. Sehr gut.

Wie geht’s nun weiter? Natürlich hat man Zauselbart-Walt und sein Maschinengewehr aus der ersten Folge der fünften Staffel (Live Free or Die) im Hinterkopf. Zieht sich Walt nun erst einmal zurück, um dann mit geballter Ladung zurückzuschlagen? Und was ist mit Jesse? Ich bin sehr gespannt, was als nächstes passieren wird. Zwei Folgen noch, Freunde. Aber erst einmal interessiere ich mich für eure Meinung über Ozymandias. Wie hat’s euch gefallen, was hat euch überrascht, was war in euren Augen nicht so gut? Was kommt jetzt auf uns zu? Vielleicht ein kleiner Zeitsprung? Läuft Walt demnächst Amok, eventuell schon nächste Woche? Eure Vermutungen, Ideen, Kritik und gerne auch Feedback in den Kommentarbereich. Dicken Dank dafür und die Beteiligung in den letzten Wochen. So macht mir das hier doch gleich viel mehr Spaß.

Ja, nächste Woche. Da gibt es dieses Problem. Urlaub. Ein Woche lang. Ob die auf Mallorca Internet haben? Da ich erst nächste Woche Samstag wieder im Lande bin, verschiebt sich die Veröffentlichung der Rezension der nächsten Folge, namentlich Granite State, ein wenig nach hinten. Tja. Das kommt davon, wenn man in seiner Urlaubsplanung das Serienfinale von Breaking Bad nicht berücksichtigt. Aber ich liefer es nach, versprochen. Bis dahin.

Dienstag, 10. September 2013

Breaking Bad S05E13 - To'hajiilee

Es folgen meine gesammelten und wie so oft äußerst umfangreichen Gedanken zur 13. Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, To'hajiilee.

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!

Opening
Wir steigen diese Woche mit Todd (Jesse Plemons), seinem Onkel Jack (Michael Bowen) und Lydia (Laura Fraser) ein. Todd hat zusammen mit seinem Onkel die Meth-Produktion neu angeleiert und Lydia macht sich nun einen eigenen Blick von der Operation. Das Labor in einer alten Lagerhalle wird seinen Zweck erfüllen, und Todd scheint ebenfalls etwas fähiger als Declans Schergen zuvor zu sein. Doch hapert es nach wie vor an der Qualität der Ware. Zwar kann Todd den prozentuale Reinheit der Droge erhöhen, doch befindet man sich immer noch ein gutes Stück hinter der Qualität, die einst Heisenberg persönlich abgeliefert hat. Hinzukommt, dass das Blue Sky nicht mehr blau, sondern farblos ist, was sich auf dem Markt als Problem herausstellen könnte. (Lydia: „Blue is our brand.“) Doch kann Jack Lydia abwimmeln, für ihn sieht die breiige Masse, aus der später das Crystal Meth wird, sogar ein wenig blau aus. Man merkt Lydia ihre Ungewissheit an, ihr scheint das neue Arbeitsverhältnis noch nicht ganz geheuer, deswegen tastet sie sich erst einmal vorsichtig heran, auch mit dem Hintergedanken, zu was Jack und Co. in der Lage sind (siehe Declan). Also bleibt erst einmal so, wie es ist, wobei sich Todd gegenüber Lydia verständnisvoll gibt und ihr versichert, dass er das Produkt verbessern kann und wird. Dabei merkt man Todd auch eine gewisse Hingezogenheit zu Lydia an, welche dessen Gefühle aber in keinster Weise erwidert. Auch Drogenköche empfinden Liebe, doch Todd bleibt nur der Lippenstiftabdruck auf Lydias Tasse. Wie auch immer, nachdem Lydia die Szenerie verlassen hat, klingelt auch sogleich Todds Telefon. Am anderen Ende der Leitung: Mr. White (Bryan Cranston). Es ist dasselbe Gespräch wie am Ende der letzten Folge Rabid Dog, Walter benötigt wieder einmal die Hilfe von Todds Onkel Jack. „Just one target. Jesse Pinkman.“ (Walt) „You got it.“ (Todd) Damit ist der verhängnisvolle Anruf getätigt und wir erwarten mit großer Spannung den weiteren Verlauf dieser Episode.

Evidence
Nach dem missglückten Treffen zwischen Walt und Jesse (Aaron Paul), ist die Stimmung bei Hank (Dean Norris) und Gomey (Steven Michael Quezada) gehörig im Keller. Insbesondere letzterer ist ziemlich angefressen. Doch hat Jesse einen neuen Plan, wie man an Walter herankommen könnte: Sein Geld. Das ist sein Schwachpunkt, und wenn die drei auch nur irgendwie ihre Finger daran bekommen könnten, dann besteht definitiv die Möglichkeit, Walt ein für alle Mal dingfest zu machen. Also beginnen die Vorbereitungen, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Dafür verschmiert Hank zum Beispiel auch eine glibberige Tierhirnmasse auf den Küchenboden seines Hauses, was nicht nur uns, sondern auch Jesse etwas verwirrt. Doch folgt die Erklärung dafür auf dem Fuße.

Nice poker face
So haben Hank und Co. wohl eines der vermeintlich schwächsten Glieder in dem Personenkonstrukt rund um Walter White ausgemacht. In einem safe house sitzt der stark beleibte Huell (Lavell Crawford), Hank und Gomey betreten den Raum und kommen gleich zur Sache. Walt ist böse, ein Monster, ein Killer, ja ja ja, dass weiß Huell doch bestimmt schon alles. Doch jetzt wird es interessant: Hanks Informationen zufolge ist Huell der nächste auf Walts Todesliste. Das kann doch gar nicht sein, denkt sich Huell, was hat er denn je getan? Tja, Walt räumt auf, so erklärt es zumindest Hank, keiner seiner ehemaligen Arbeitspartner und Helfershelfer ist sicher. Selbst Jesse Pinkman hat er schon erwischt. Hank zaubert sein Telefon hervor und zeigt Huell ein Bild, auf dem Jesse leblos mit aufgerissenen Augen auf dem Boden liegt, um ihm herum schmoddrige Hirnmasse verteilt (Tadaa!). Huell bekommt es mit der Angst zu tun (was teilweise urkomisch mit anzusehen ist), Hank bleibt cool und locker. Jetzt hat er ihn. Hank spielt seine gesamte Erfahrung aus und ist nun kurz davor, entscheidende Informationen aus Huell herauszubekommen. Der weiß im ersten Moment leider aber nicht all zu viel zu erzählen. Er berichtet von dem Geld („Seven barrels?“) und dem Van, dass Walt sich mit einer Schaufel auf den Weg gemacht hatte, und ein paar Stunden später mit einem verdreckten Van zurückkam. Das könnte doch ein Anhaltspunkt sein. Hank lässt sich weiterhin nichts anmerken und bedankt sich bei Huell für dessen Hilfe. Dieser sollte aber besser erst einmal hier im safe house bleiben, immerhin steht er auf Heisenbergs Abschussliste. Und kein Telefon! Man könnte Huells Anrufe rückverfolgen und dann klopft Walter schneller an die Tür, als es Huell wahrscheinlich lieb ist. Eine sehr amüsante Szene, in welcher Hank nach seinem Belieben Huell wie ein Musikinstrument spielt. Und dann hat er auch noch wichtige Informationen bekommen, die den großen Masterplan vorantreiben könnten. Schauen wir mal, wo uns dies hinführt.

One Cook
Walt trifft sich mit Todd, Jack und Kenny (Kevin Rankin), um die Details bezüglich des Mordanschlags auf Jesse zu besprechen. Zwar beteuert Walt wieder einmal, dass ihm Jesse etwas bedeutet („Jesse is like family to me.“), doch scheint ihm jetzt einfach keine andere Wahl mehr zu bleiben. Jesse ist eine Gefahr für seine wirkliche Familie. Dennoch soll sich Jack kurz und schmerzlos um Jesse kümmern. Als es an den Preis für diesen Auftrag geht, kommt es aber zu einer kleinen Überraschung. We don’t want your money. We want you to cook for us.(Jack zu Walt) Walt hört wohl nicht richtig. Er wollte nie wieder als Drogenkoch tätig sein und schmettert Jacks Forderung sofort ab. Walts skeptischer Blick hinsichtlich Jack und Co. lässt uns aber etwas nicht all zu Gutes erahnen. Jack wird ein wenig aufmüpfig, nicht, dass dies am Ende noch schwere Folgen nach sich zieht. Walt wird nun auch an dieser Front Acht geben müssen. Am Ende bleibt ihm jedoch nichts anderes übrig, als einzuwilligen. Jetzt muss erst einmal Jesse aufgetrieben werden. Doch kann Walt nicht sagen, wo sich dieser befindet. I don’t know where he is - but I know how to flush him out.” Er wäre nicht Walter White, wenn er keinen Plan hätte.

Bait
Nach einem Cut finden wir uns in dem Haus von Jesses ehemaliger Freundin Andrea (Emily Rios) wieder, die wild umherwuselt und Sohnemann Brock (Ian Posada), welcher entspannt seine Froot Loops verspeist, für die Schule fertigmacht. Es klopft an der Tür, und siehe da, Walter White steht auf der Schwelle. Dieser hat ein wichtiges Anliegen, welches er Andrea unverzüglich mitteilen muss. Walt wird hereingebeten. Bevor er sich mit Andrea unterhält, kommt es noch zu einer kleinen irgendwie makabren Szene zwischen ihm und Brock („How you doin’ Brock?“), die einen faden Beigeschmack hinterlässt. Im Gespräch zwischen Walt und Andrea erzählt er ihr von Jesse, und dass dieser wieder einen Drogenrückfall hatte. Walt hat bereits versucht, ihn zu erreichen, doch kommt er nicht durch, was auch daran liegen könnte, dass es im Vorfeld einen kleinen Streit zwischen ihm und Jesse gab. Vielleicht kann es ja mal Andrea probieren, Jesse zu erreichen. Gesagt, getan. Walt benutz Andrea als Mittel zum Zweck, als Köder für Jesse, der, sobald er hört, dass Walt bei Andrea und Brock ist, sicherlich sofort dort hinstürmen wird. Auch Andrea kann nur eine Nachricht auf Jesses Mailbox hinterlassen, doch ist die Falle so oder so ausgelegt, Walt bedankt und verabschiedet sich. Draußen auf der Straße warten auch schon die hitmen und Walt versichert ihnen, dass nur eine Frage der Zeit ist, bis Jesse auftaucht.

Nice try #2
Denkste. Die Nachricht von Andrea kommt an, jedoch nicht bei Jesse, sondern bei Hank, welche nach wie vor in Besitz von Jesses Telefon ist. Hank durchschaut natürlich sofort Walts Masche („Nice try asshole.“, siehe letzte Folge). Wo Jesse sich wahrscheinlich wutentbrannt in Richtung Andrea und Brock aufgemacht hätte, bewahrt Hank einen kühlen Kopf, ganz abgesehen davon, dass Andrea und Brock natürlich auch keinen emotionalen Wert für ihn haben, so hart das klingen mag. Doch Walts Lockversuch bringt Hank auf eine clevere Idee, wie er selbst einen Köder für seinen Schwager auslegen könnte. Ein kleiner Bluff und Walt könnte ratzfatz in Hanks Netz zappeln...

Have an A-1 day
Wir befinden uns im Kassenbereich der White-Waschanlage, Skyler (Anna Gunn) arbeitet gerade Junior (RJ Mitte) ein, welcher sich als Kassierer versucht. So richtig viel Spaß macht ihm das aber anscheinend nicht, es ist Samstag, er will zu Hause abhängen und nicht arbeiten. Doch Skyler besteht darauf, dass Junior an ihrer Seite bleibt. Jesse Pinkman ist irgendwo da draußen, also gibt sie umso mehr Acht um ihre Kinder. Im nächsten Moment kommt Saul (Bod Odenkirk) hereinspaziert („You’re that lawyer guy!“). Er sieht immer noch ziemlich mitgenommen aus („What happened to your face?“ – „Occupational hazard.“), nachdem ihn Jesse in Confessions ordentlich vermöbelt hatte. Walt tritt zwischendurch kurz herein, tauscht einen vielsagenden „We need to talk“-Blick mit Saul aus und verlässt das Gebäude sogleich auch wieder.

It’s me he wants
Walt und Saul unterhalten sich im Außenbereich der Waschanlage. Dabei teilt Saul Walt erst einmal mit, dass Huell verschwunden ist. Und auch auf dessen Frage, ob er denn weiß, wo sich Jesse gerade befindet, kann Walt Saul keine Antwort geben. Walt geht davon aus, dass Jesse schon wieder auftauchen wird und gerade wahrscheinlich einfach nur high ist. Saul ist wie immer skeptisch, und das mit Recht, denn er sagt es selbst, „The kid is not as dumb as you think.“ (Saul zu Walt) Saul ist besorgt, doch Walt ist sich sicher, dass sich Jesse nicht auf einem killing spree befindet. Er will Walt, niemand anderen.

Zurück im Kassenbereich fragt ihn Skyler gleich, ob es irgendwelche Neuigkeit gibt, doch ist dies nicht der Fall. Walter blickt besorgt in Richtung seines Sohnes, der an der Kasse steht. Auf einmal macht sein Telefon ein Geräusch und eine neue Nachricht bzw. ein Foto ploppt auf dem Bildschirm auf. Wir sehen ein Fass, randvoll mit Geldbündeln. Die Musik zieht kurz an und Besorgnis macht sich im Gesicht von Walt breit. Das Telefon klingelt. „Jesse?“ - „Got my photo bitch? That barrel look familiar? ‘Cause I just found six more exactly like it.” Treibende, brummend-dröhnende Musik ein, Walt rennt hastig aus der Waschanlage, Skyler schaut ihm angsterfüllt hinterher.

You better hurry
Es folgt eine sehr rasante Sequenz. Walt jagt mit seinem Wagen die Straße entlang, um schnellstmöglich an dem Ort anzukommen, wo er in Buried sein Geld vergraben hatte: To’hajiilee. Derweil hat er Jesse am Telefon, der ihm gehörig Druck macht und davon berichtet, wie er an die Fässer rangekommen ist. „How do you like that, genius?“ (Jesse zu Walt). So droht Jesse Walt auch damit, sollte sich dieser nicht sputen, seine geliebten Geldbündel eins nach dem anderen anzuzünden. Es ist eine nervenaufreibende, tolle Szene, in der Walt absolut hilflos scheint und irgendwie versucht, sein Geld zu retten. Jesse ist der Boss, und das scheint er in vollen Zügen zu genießen. „Don’t you touch my money!“, brüllt Walter Jesse wütend entgegen, doch er ist machtlos. Natürlich kommt Walter auf seine Familie zu sprechen, dass Geld sei für seine Frau und die Kinder, doch Jesse ist unbeeindruckt, ja, er findet es geradezu grotesk, dass Walt seine Kinder ins Spiel bringt, nachdem was er Brock angetan hat. Es entwickelt sich ein sehr hitziges Gespräch, in dem Walt versucht, Jesse noch einmal zu erklären, warum er die Dinge tat, die er einfach tun musste. Doch auf einmal ist Funkstille. Jesse ist nicht mehr am Telefon, was Walt gleich noch mal viel panischer erscheinen lässt.

Walt kommt an der Stelle an, wo sein Geld vergraben liegt, doch ist niemand zu sehen. Da steht kein Jesse, der Walts Geld gefunden hat und jetzt damit droht, es zu verbrennen. Und langsam dämmert es Walt. „Son of a bitch… Son of a bitch. Son of a bitch!” Walt hat sich von Jesse spielen lassen. Es war alles nur eine Finte, Walt hat seinen kühlen Kopf verloren und er ist fuchsteufelswild, als er selbst erkennt. Walt schaut sich um, ob ihm jemand gefolgt ist, doch ist niemand zu sehen. Doch fallen ihm die Staubschwaden auf, die er hinterlassen hat. Und dann dämmert’s ihm erneut. Jesse’s coming. Er hat ihn hierher gelockt, um Walt umzubringen. Walt sucht Deckung und ruft panisch Jack an. Dieser soll seine Jungs schnellstmöglich aufsatteln lassen. Und diese verstehen sich darauf, haben sie doch ein beeindruckendes Waffenarsenal zur Verfügung. Walt gibt die Koordinaten seines Standortes durch (der Lotterieschein), als plötzlich ein Geländewagen vorfährt. It looks like it could be three men total… wait a minute...(Walt zu Jack) Und dann stellt Walt mit Entsetzen fest, wer diese drei Männer sind: Jesse, Agent Gomez und sein Schwager, Hank. „Walter, what is it?“ (Jack) Walt ist nicht in der Lage zu antworten. Alles, wofür er gearbeitet und geschuftet hat, steht nun auf dem Spiel. Aber was soll er denn tun, er kann doch nicht Hank töten lassen. Walter zerreißt es, innerlich als auch äußerlich. Doch sein Gewissen siegt. „Forget it. Don’t come.“ (Walt zu Jack) Walt legt auf. Er ist erschöpft. Er ist sich bewusst, dass dies das Ende ist. Im Hintergrund hören wir Hank nach Walt rufen. Ein leichtes Glitzern in Walts Augenwinkel zeigt, wie mitgenommen er ist. Er musste sogar eine Träne verdrücken, so schwer scheint ihm die Entscheidung gefallen zu sein. Es war alles umsonst, alles was er bis diesem Zeitpunkt getan. Doch Hank ist nun mal Familie.

Ein fantastischer Abschnitt dieser Episode, der mit einer aufregenden Autofahrt beginnt und nicht minder aufregend endet. Das Telefongespräch zwischen Walt und Jesse hat man ausgezeichnet gelöst, als wäre überhaupt kein Telefon, überhaupt keine Distanz zwischen den beiden. Dass man Jesse während des Gespräches nicht gesehen hat, war natürlich auch ein cleverer Schachzug. Das Ende dieser Szene hallt natürlich auch nach, gerade Cranstons wunderbares Schauspiel und wie er die Zerrissenheit seiner Figur wiedergibt. Aber Moment, wir sind ja noch nicht am Ende. Es kommt noch etwas. Also bitte anschnallen.

Come on out Walt
Nach ein paar schönen Landschaftsaufnahmen sehen wir Jesse, Gomez und Hank, die nach wie vor Ausschau nach Walt halten. „Got him.“ lässt Hank verlauten, Walt kommt langsam hinter seiner Deckung hervor. Hank hat ihn fest im Visier. Eine äußerst angespannte Szene, in der komplette Ruhe herrscht. Ein Blick auf Jesse verrät, dass dieser es schwer glauben kann, dass es nun endlich vorbei ist. Das Leuchten in seinen Augen zeigt, wie sehr er sich diesen Moment herbeigesehnt hat. Fast feierlich legt Hank Walt die Handschellen an, Zufriedenheit und Genugtuung machen sich breit, sowohl bei Hank als auch bei Jesse. Hank bindet Walt auf die Nase, wie er ihn gelinkt hat. Walt lässt die Schmähung über sich ergehen. Auch Jesse wird ein wenig selbstgefällig. Seine Bemerkung, dass dies doch der Ort sei, wo er und Mr. White das erste Mal zusammen Meth gekocht haben versprüht einen Hauch Nostalgie. Die Reise, die hier einst begann, scheint beendet zu sein. Hank verliest Walt seine Rechte, ein fast befreiender Akt für ihn. Jetzt ist es offiziell. „Coward.“ faucht Walt Jesse entgegen, welcher ihm prompt ins Gesicht spuckt. Walt bricht noch einmal aus sich heraus und attackiert Jesse, kann jedoch nicht viel ausrichten.

Dead to rights
Hank ruft nach der Festnahme Walts sofort Marie (Betsy Brandt) an, um ihr von der tollen Neuigkeit zu berichten. Hey baby, I got him, dead to rights.(Hank zu Marie) Hank ist beflügelt, Marie sichtlich erleichtert. „Baby, you okay?“ (Hank) – „I’m much better now.“ (Marie) Hank verabschiedet sich und sagt die Worte, die mich als Zuschauer nichts Gutes ahnen lassen. I got to go. It’ll maybe a while before I get home. I love you.” (Hank zu Marie) Oh oh. Irgendetwas sagt mir, dass es wirklich eine Weile dauern wird, bis Hank zu Hause sein wird...

Don’t do it
Ruhige Musik. Walt, der von Hank in dessen Wagen verfrachtet wurde, schaut wehmütig auf seinen Schwager. Das war’s also, aus und vorbei. Walts Blick wird auf den Rückspiegel des Fahrzeugs gelenkt. Zwei Wagen. Er sieht, wie zwei Wagen vorfahren. Erneut ist ihm das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Jack. Er hat die Koordinaten von Walt bekommen. Und jetzt ist er hier. Panisch versucht Walt Hank zu warnen, immer wieder brüllt er dessen Namen. Die Hintergrundmusik spannt uns auf die Folter. Die beiden Wagen halten an und auf einmal zieht die Inszenierung unglaublich an. Mit einer schnellen Kamerafahrt stehen wir direkt vor Jack und seinen Schergen, welche ihre gezogenen Waffen auf Hank und Gomez richten. Auch Hank und Gomez haben ihre Schusswaffen sofort im Anschlag. Die Musik hämmert eindringlich auf uns ein. Walt schreit Jack noch zu („Don’t do it!“), doch wie bereits zuvor, Walt ist machtlos. Es ist kaum noch auszuhalten, die Szene spitzt sich mehr und mehr zu. Beide Seiten bellen sich unverfroren an, und Walt befindet sich mit Handschellen gefesselt mittendrin, ohne jedwede Möglichkeit effektiv einzugreifen. Ein kurzer Blick auf Jesse verrät, dass es auch dieser verständlicherweise mit der Angst zu tun bekommt. Hank und Gomez stehen einer Armada gegenüber, der Ausgang dieser Situation scheint auf der Hand zu liegen. Dem Gesichtsausdruck Jacks zufolge kann dieser Walt hören, denkt aber nicht daran, dass zu tun, was dieser von ihm verlangt. Die Musik fährt kurz runter, die Aufnahme wechselt in die Zeitlupe. Mit einem einfachen Wink gibt Jack Kenny ein Zeichen, das Feuer zu eröffnen. All hell breaks loose (sorry Elmore). Die Situation eskaliert. Beide Seiten eröffnen das Feuer und verballern alles, was ihnen zur Verfügung steht. Walt versucht irgendwie Schutz zu suchen, benutzen Hank Und Gomez den Wagen in dem er sich befindet doch als Deckung. Normale Aufnahmen und Zeitlupen wechseln sich ab. Es entspinnt sich eine wilde Schießerei, der es zwar an Genauigkeit mangelt, aber nicht an Durchschlagskraft. Und just auf diesem Höhepunkt, diesem nervenaufreibenden Moment, in dem jede Sekunde eine beteiligte Person das Zeitliche segnen könnte, wird ausgeblendet. Zur Hölle. Unfair.

Gesamteindruck
Frechheit. Machen die einfach Schluss. Ein fieses Ende, welches das Warten auf die nächste Folge unerträglich macht. Gilligan und Co. zeigen Mut mit der Entscheidung für ein derartiges Episodenende. Dafür werden sie sich wohl einiges anhören müssen, doch wird man es ihnen verzeihen können, denn gerade dafür schätzen wir doch alle diese fantastische Serie. Generell muss ich zu To’hajiilee sagen, dass es eine sehr temporeiche und die bisher wohl kurzweiligste Folge der zweiten Hälfte der fünften Staffel von Breaking Bad ist. To’hajiilee baut sich von Minute zu Minute immer weiter auf, es gibt viele kleine Einzelszenen, die sich dann zu einem großen Ganzen zusammensetzen und schlussendlich wird uns ein großartiges Finale präsentiert. Der Weg dorthin ist teilweise überragend gut, spätestens im letzten Drittel von To’hajiilee kommt man vollsten auf seine Kosten. So stelle ich mir das vor. Nicht vergessen darf man die wieder einmal exzellenten schauspielerischen Leistungen, vor allem Bryan Cranston liefert überragend gut ab. Nächste Woche erwartet uns dann wohl oder übel die Auflösung der Schießerei, mich graut es schon ein wenig davor, wer wird leben, wer wird sterben, eure Tipps dazu vielleicht in den Kommentarbereich.

Ansonsten interessiert es mich natürlich, wie euch To’hajiilee gefallen hat. Wurdet ihr ähnlich mitgerissen wie ich? Könnt ihr den Machern die miserablen Schützen in der Endszene verzeihen, weil es dramaturgisch nun mal einfach Sinn gemacht hat, dass sie niemanden getroffen haben? Was erwartet ihr von der drittletzten Folge von Breaking Bad? Fragen über Fragen, hinterlasst eure Antworten dazu, andere Bemerkungen, Feedback oder Kritik gerne im Kommentarbereich unter diesem Blogbeitrag.

Nächste Woche Sonntag gibt es dann Folge 14 zu sehen, die drittletzte Folge überhaupt von Breaking Bad. Ozymandias ist der Name dieser Episode, und ein Verweis auf ein Promo-Video im Vorfeld der Start der zweiten Hälfte der fünften Staffel von Breaking Bad darf an dieser Stelle nicht fehlen.


Verhängnisvoll. Das Ende naht. Auch der king of kings wird irgendwann fallen.

Noch eine Kleinigkeit in eigener Sache. Jetzt kommen die drei Wochen, vor denen ich bereits zu Beginn der zweiten Hälfte der fünften Staffel von Breaking Bad ein bisschen Angst hatte. Ich bin jetzt nämlich ein wenig auf Achse. Nächste Woche werde ich meine Gedanken zu Breaking Bad wohl erst etwas später veröffentlichen können. Am Donnerstag wahrscheinlich, vielleicht aber doch schon am Mittwoch, wer weiß. In den beiden darauf folgenden Wochen bin ich gar komplett im Urlaub, also verschieben sich meine Texte zur vorletzten und allerletzten Folge von Breaking Bad (Arg. Das muss man sich mal vorstellen…) komplett nach hinten. Naja. Steckste nicht drin. Dazu dann noch einmal nächste Woche ein paar Worte, bis dahin.

Dienstag, 3. September 2013

Breaking Bad S05E12 - Rabid Dog

Es folgen meine gesammelten und wie so oft äußerst umfangreichen Gedanken zur 12. Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, Rabid Dog.

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!! 

Opening
Nachdem wir letzte Woche noch Jesse (Aaron Paul) ins Haus der Familie White haben stürmen sehen und Zeuge wurden, wie er in absoluter Rage einen Benzinbehälter über dem Fußboden und der Einrichtung entleerte, sehen wir nun Walt (Bryan Cranston) in seinem Wagen vorfahren. Aus sichere Entfernung sieht er Sauls (Bob Odenkirk) Wagen in der Einfahrt seines Hauses stehen. Die Vermutung liegt nahe, dass sich Jesse bereits im Gebäude befindet. Walt schnappt sich seine Pistole und nähert sich über den hinteren Außenbereich der White-Residenz dem Haus. Er versucht, durch die gläserne Verandatür hindurch sich einen Überblick zu verschaffen, doch kann er nicht viel erkennen. Er öffnet die Schiebetür vorsichtig und tritt ein, seine Waffe im Anschlag. Breaking Bad-typisch brummend-blecherne Musik setzt ein. Jetzt wird es spannend. Von Jesse ist auf den ersten Blick keine Spur, doch bemerkt Walt relativ schnell den mit Benzin getränkten Teppichboden. Der Blick wandert Richtung Flur, Walt sucht erst einmal Deckung. „You show yourself right now!“ brüllt Walter, in der Hoffnung, Jesse möge ihn doch hören und seiner Forderung nachkommen. Keine Reaktion. Walt schreitet den Flur entlang, die Musik spitzt sich mehr und mehr zu, die Anspannung Walts und der gesamten Situation überträgt sich immer mehr auf den Zuschauer. Walt überprüft die einzelnen Räume, in denen sich jedoch kein Jesse finden lässt. Letztendlich steht er vor der geschlossenen Schlafzimmertür. Langsam umschließt er den Türknauf, öffnet die Tür und tritt zögerlich hinein. Die Hintergrundmusik ist spätestens jetzt unerträglich, und als wäre dies nicht genug verweilen wir auf dem Flur und sehen nur, wie Walt das Schlafzimmer betritt. Die Kamera fährt langsam zurück und mit Spannung erwarten wir, was wohl als nächstes passiert. Ein Schuss vielleicht? Die Antwort: nichts. Walt taucht erneut in der Tür zum Schlafzimmer auf. Jesse scheint also auch nicht im Schlafzimmer zu sein. Ist er überhaupt noch im Haus? Walt begibt sich zum Wagen in der Einfahrt und schaut sich diesen etwas genauer an. Dort befindet sich auf dem Armaturenbrett eine Disk, auf welcher Reste einer weißen, pulvrigen Substanz zu erkennen sind. Und Schnitt. Ein recht nervenaufreibender Beginn dieser Folge, der nicht nur Walt, sondern auch den Zuschauer im Dunkeln tappen lässt.

Fix it
Tja, wo ist Jesse nur hin? Nachdem Walt sich einen Überblick verschafft und Huell (Lavell Crawford) unterrichtet hat, was dieser nun zu tun hat, versucht er Jesse telefonisch zu erreichen. Ohne Erfolg. Wieder einmal kann er Jesse nur ein „We will fix this.“ auf der Mailbox hinterlassen. Walt versucht dann, das Haus wieder herzurichten, unter anderem mit der Hilfe von einer Reinigungsfirma, welche er engagiert hat. Seine Familie und insbesondere Skyler (Anna Gunn) soll von dem Vorfall am besten nichts erfahren. Jedoch hat sich der verräterische Benzingeruch schon im Teppichboden festgesetzt, da kann man nicht mehr viel machen. Also versucht Walt auf eine andere Weise Herr der Lage zu werden und hat auch schon eine Idee. Er tränkt seine Kleidung in Benzin, auch der Fahrersitz seines Wagens bekommt ein bisschen was von auffällig riechenden Flüssigkeit ab. Als Skyler nach Hause kommt und das Haus betritt, sieht man Walt mit Junior (RJ Mitte) gemeinsam im Wohnzimmer stehen bzw. ersteren auf dem Boden kniend und mit Reinigungsmittel bewaffnet den Teppich bearbeiten. Natürlich fällt Skyler sofort der Benzingeruch auf, doch Walt hat sogleich die passende Geschichte parat: So ist ihm doch ein äußerst unglückliches Malheur an der Tankstelle passiert, irgendeine „pump malfunction“, die ihn komplett in Benzin getränkt hat. Er fuhr dann schleunigst nach Hause, riss sich die Klamotten vom Leib und schmiss diese auf den Fußboden. Dummerweise saugte sich dann der Teppich mit dem Benzin der besudelten Kleidung voll, und jetzt haben wir den Salat. Es ist keine Überraschung, dass Skyler ihn etwas ungläubig anschaut, selbst Junior schaut ob dieser hanebüchenen Geschichte etwas seltsam drein. Letzterer zeigt dann auch eine großartige Reaktion: „Dad, please, can you just tell the truth?“ (Junior zu Walt) Walts Gesichtsausdruck wirkt etwas überrascht, damit hat er wohl nicht gerechnet. Doch stellt sich schnell heraus, dass Junior halt doch eine gute Seele ist und sich einfach nur Sorgen um seinen Vater macht. So geht der Sohnemann nämlich davon aus, dass sein Vater aufgrund dessen Krebserkrankung mal wieder ohnmächtig geworden ist und nun versucht, diesen Vorfall zu vertuschen. Das spielt Walt ein wenig in die Karten, zumindest was seinen Sohn angeht. Skyler verhält sich die gesamte Zeit verdächtig ruhig. Sie weiß, dass irgendetwas nicht stimmt. Wir kommen später darauf zurück. Familie White braucht nun erstmal eine neue Bleibe, insbesondere Baby Holly kann man die Benzingerüche nicht zumuten. Zum Schmunzeln brachte mich Juniors Vorschlag, vorübergehend doch bei Hank (Dean Norris) und Marie (Betsy Brandt) einzuziehen, welcher aber sogleich von Walt abgeschmettert wird. Die Whites ziehen vorerst in ein Hotel. Die Aussprache zwischen Walt und Skyler steht noch aus und wir können uns sicher sein, dass wir diese noch zu sehen bekommen.

Old Yeller
Wir sehen Saul in seinem Wagen sitzen, zusammen mit seinem Handlanger Kuby (Bill Burr). Der Anwalt musste ziemlich heftig einstecken und sieht nach Jesses gewalttätigen Angriff auf ihn äußerst ramponiert aus. Kommt davon, wenn man seine Dojo-Mitgliedschaft nicht verlängert. Walt kommt hinzu und nimmt auf der Rückbank Platz. Es gibt immer noch keine Spur von Jesse, er ist nirgendwo aufzutreiben. Weder bei sich zu Hause oder seinen Freunden Beaver, äh, Badger und Skinny Pete, die sich offensichtlich nur über die SciFi-Serie Babylon 5 unterhalten. Walt ist sich auf jeden Fall sicher, dass er Jesse beruhigen kann, Saul wiederum ist eher skeptisch. Letzterer bietet Walt dann auch sofort ein passendes Gleichnis an, ähnlich wie sein „Send him to Belize“-Vorschlag in Buried. Es gab mal einen treuen, liebenswerten Hund namens Old Yeller, der von allen geliebt wurde. Er war ein wirklich toller Hund. Irgendwann bekam Old Yeller aber die Tollwut. Also musste man reagieren. Der Rest der Geschichte erübrigt sich, Sauls Vorschlag ist eindeutig. „You’re full of colorful metaphors, aren’t you Saul?“ (Walt) Walt hält nicht viel von dieser Idee, ganz im Gegenteil, er ist überhaupt nicht davon angetan,  ähnlich wie mit Sauls Vorschlag bezüglich Hank in Buried. Do not float that idea again.(Walt zu Saul) Walt meint es ernst. In Buried brachte er das Argument, dass Hank ein Teil der Familie ist, deswegen könnte er ihm niemals etwas antun. Seine Reaktion auf Sauls Vorschlag mit Blick auf Jesse lässt auch hier tief blicken, dass Walt etwas an Jesse liegt, vielleicht sogar viel mehr als nur das, dass Walt ihn ebenfalls als Teil seiner Familie sieht, womit wir wieder einmal bei der Vater-Sohn-Beziehung zwischen Walter und Jesse wären. „Find him [Jesse].“ (Walt zu Saul und Kuby) Walt steigt aus dem Auto und bewegt sich mit einem Behälter für Eis in der Hand in Richtung des Hotels, in welchem er und seine Familie wohl vorerst untergebracht sind.

No big deal
Wir befinden uns in einem schön eingerichteten Hotelzimmer, Skyler liegt auf dem Bett, Walt ist gerade hinzugekommen, irgendeine beiläufige Lüge parat, um seine längere Abwesenheit zu erklären. Doch Skyler ist ja nicht auf den Kopf gefallen. „How is Saul doing?“ (Sky zu Walt) Walt versucht noch, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, spioniert sie doch ihrem Gatten nach. Doch ist dieses Thema schnell ad acta gelegt. Skyler konfrontiert Walt mit dessen bizarren Tankstellen-Geschichte und Walt rückt schließlich mit der Wahrheit raus. Er erzählt Skyler von Jesse, der Typ, der mal zum Essen eingeladen war (S05E06 Buyout, einer der wohl besten Momente dieser Serie, meiner Meinung nach zumindest), und dass dieser gerade etwas frei dreht („He [Jesse] has the tendency to fly off the handle.“). Aber das ist keine große Sache. Walt gibt sogar zu, dass er etwas getan hat, dass Jesse so zornig gemacht hat, jedoch hatte Walt auch gar keine andere Wahl, als diese Sache zu tun. Sky ist natürlich besorgt und als sie Walter fragt, ob Jesse je jemanden verletzt hat, versichert dieser ihr, dass dem nicht so sei, obwohl Walt ganz genau weiß, was Jesse mit Saul angestellt hat. Walt wird mit Jesse reden, er wird das Problem schon lösen können. Auch hier interpretiert Skyler Walts Worte recht frei, kennt sie doch ihren Ehemann bzw. sein Alter Ego Heisenberg nur zu gut. These are just euphemisms you’re using, right?“ Skyler rechnet damit, dass Walt Jesse umbringen wird. Dem ist aber nicht so, Walt reagiert ähnlich wie in der Szene zuvor mit Saul. Langsam muss es Walter ein wenig komisch vorkommen, dass ein jeder so viel Potenzial zum Töten in ihm sieht, auch wenn dies ob Walts vergangener Taten nicht überraschend ist. „Walt, you need to deal with this.“ (Skyler) Skyler macht sich wirklich Sorgen und drängt Walt, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Jedoch: “Jesse isn’t just some... some rabid dog.” (Walt zu Skyler, womit die Brücke zu Sauls Metapher geschlagen wäre). Seine Frau lässt nicht locker, dieser Jesse ist eine Bedrohung, und nach all dem, was passiert ist, darf er jetzt auch nicht noch zu einem Problem werden. „We’ve come this far. For us. What’s one more?“ (Sky zu Walt) Auch hier bin ich etwas überrascht gewesen, bittet Skyler doch Walt förmlich darum, Jesse den Garaus zu machen. Auch Skyler zeigt keine Skrupel, insbesondere wenn es um die Sicherheit ihrer Familie geht.

He can’t keep getting away with this
Es folgt ein fantastischer Einfall der Serienmacher. Wir sehen wie bereits in der letzten Folge Confessions noch einmal Jesse, wie er wutentbrannt ins Haus der Familie White eindringt und das Benzin verschüttet. Vorher wird noch das mysteriöse weiße Pulver auf der Disk erklärt, welche wir bereits im Opening gesehen haben. Jesse hatte sich vor der Durchführung seines Vorhabens mit Hilfe von Kokain noch einmal ordentlich gepusht. Als er kurz davor ist, die White-Residenz in Flammen aufgehen zu lassen, tritt Hank, welcher Jesse von Sauls Büro aus gefolgt ist, in Erscheinung und richtet seine gezückte Waffe auf Jesse. Jesse wirkt völlig aufgelöst, Hank versucht ihn zu beruhigen. He [Walt] can’t keep getting away with this!“ (Jesse) „He won’t. You really want to burn him down... let’s do it together.(Hank) Aaron Pauls Auftritt geht durch Mark und Bein, und auch das Zittern von Hank bzw. Dean Norris verdeutlich die Anspannung in dieser Szene. Die Ahnung, die so mancher hatte, bestätigt sich: Jesses Hass auf Mr. White treibt ihn in die Arme von Hank (bildlich gesprochen, versteht sich). Dieser kann jetzt eventuell einen Vorteil daraus für sich und seine Ermittlungen ziehen. Jesse schließt sich Hank an, das ungleiche Paar verlässt das Haus und macht sich auf den Weg zum DEA-Büro. Im Hintergrund sieht man noch den Wagen von Walt um die Ecke biegen, doch da sind Hank und Jesse schon so gut wie weg. Jesse hat sich etwas beruhigt, doch sieht er immer noch etwas konsterniert aus. Die Vorstellung, dass er gegen Mr. White aussagen muss, amüsiert ihn ein wenig. Waiting to be a witness against Mr. White, it’s… it’s gonna go great for me.

In Treatment
Marie besucht derweil ihren Psychiater (Bruce McKenzie), in der Hoffnung, dass er ihr vielleicht irgendwie helfen kann, mit der derzeitigen Situation umzugehen. Doch kann sie ihm natürlich nicht viel verraten, da sonst ihr Ehemann Hank in Gefahr sein könnte. So beschreibt sie etwas kryptisch die Gräueltaten Walts und dessen geheimes Leben als Großkrimineller. We all have our secrets.“ (Psychiater) „Not like this. Not like him.(Marie) Marie scheint zu resignieren (“He screwed us and he won.”), der Psychiater kann nicht viel machen. Dann nuschelt Marie auf einmal etwas vor sich, anscheinend den Namen eines Mittelchens, dass das Problem Walt wohl lösen könnte. Der Psychiater grätscht aber sogleich entscheidend dazwischen. Das würde doch nichts bringen. Marie selbst sagt, dass sie niemals in der Lage wäre, jemanden zu verletzen oder gar zu töten, selbst Walt nicht; so scheint es zumindest. Aber: „It just feels good to think about it.“ (Marie) Ihr Hass auf Walt ist groß. Sehr groß.
  
Is this bad for Walt?
Lilafarbene Koffer. Diese können doch nur Marie gehören. Marie kommt nach Hause und prompt steht Hank mit gepackten Koffern vor ihr. Marie soll mal eine Weile aus dem Haus raus, schön ins Wellness-Hotel Spa-Urlaub machen etc. Davon hält Marie aber nicht besonders viel und will erstmal wissen, was überhaupt los ist. We have a guest.“ (Hank) Nach einem Schnitt sehen wir den schlafenden Jesse fix und fertig auf einem Bett liegen. Hank versucht sich zu erklären, doch Marie interessiert sich nur für eine Sache: “Just answer me this one question: Is this bad for Walt?“ „Yeah. Very.“ (Hank) „Good. I’m staying. I heat up lasagna.“ (Marie) Marie ist fest entschlossen, Walt fertig zu machen, selbst wenn dafür der Kerl in ihrem Haus nächtigt, der Hank und ihr damals nach dem Vorfall zwischen ihrem Gatten und Jesse in der Folge One Minute (S03E07) strafrechtlich ordentlich zugesetzt hatte. In diesem Moment klingelt Jesses Telefon. Hank nimmt ab und hört sich die von Walt auf die Mailbox gesprochene Nachricht für Jesse an, welche wir bereits am Anfang der Folge gesehen bzw. gehört haben. Hank muss jetzt schnell handeln, bevor Walt es schafft, vielleicht doch irgendwie in Kontakt mit Jesse zu kommen und diesen dann eventuell zu Walts Gunsten bearbeiten kann. Vielleicht kann Hank ja Jesses Telefon dabei helfen…

Don’t you worry
Es ist Nacht und Walt sitzt am Pool des Hotels, wo er und seine Familie abgestiegen sind. Der Schlaf meidet ihn. Ähnlich ergeht es Junior, der sich zu seinem Vater gesellt. Der aufmerksame Sohnemann macht sich aufgrund Walts Krebserkrankung nach wie vor große Sorgen um ihn, doch ist Walt voller Zuversicht. You think I came all this way just to let something as silly as lung cancer take me down? Not a chance.” (Walt zu Jr.) Auch hier lässt sich mal wieder eine gewisse Doppeldeutigkeit in Walts Worten erkennen. Man ersetzte zum Beispiel das Wort „lung cancer“ mit „Hank“ oder „Jesse“ o.ä. Walt bleibt selbstbewusst und zuversichtlich. Er findet eine Lösung, egal für was. I’m not going anywhere.“ (Walt) Junior hingegen sieht man dessen Besorgnis wirklich an. Walt wird sich seine Gedanken machen, wie es wohl weitergehen wird, auch mit Hinblick auf seinen Sohn, den er über alles liebt.

Just tell us your story
Jesse hat seinen (Blut)Rausch ausgeschlafen und erwacht im Schlafzimmer von Hank und Marie. Dabei fallen ihm sofort Familienfotos von Mr. White und dessen Frau auf. So recht glauben mag Jesse es nicht, was aus seinem ehemaligen Chemielehrer geworden ist. Im Flur (welcher eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Flur im Hause White hat (siehe Zimmeranordnung), beziehungsweise erinnert die Kameraeinstellung stark an das Opening der Folge) trifft Jesse auf Marie, welche ihm Kaffee anbietet. Für Jesse scheint die Situation etwas unangenehm, was wiederum verständlich ist. Jesse betritt das Wohnzimmer, in dem Hank alles für eine Videoaufnahme vorbereitet, Kollege Gomey (Steven Michael Quezada) ist auch am Start und verzieht keine Miene, als Hank ihm abermals Jesse vorstellt. Jesse zweifelt auch sogleich an Hanks Vorhaben, doch dieser lässt sich nicht beirren: Jesse soll sich einfach hinsetzen und alles erzählen, was es zu erzählen gibt. Jesse nimmt Platz, Hank beginnt mit der Aufnahme. Jesse erinnert sich daran, als er zum ersten Mal auf Mr. White traf. „He was my teacher.“ (Jesse über Mr. White) Wohl wahr. Und das gleich in mehrerer Hinsicht.

Es gibt einen Cut und wir befinden uns auf dem Balkon des Hauses von Hank und Marie. Anscheinend machen die Beteiligten eine kurze Pause. Gomey steht am Geländer, Hank kommt hinzu. You believe him? (Hank) Yeah, I do unfortunately.“ (Gomey) Doch wie geht’s weiter? Es folgt ein fließender Übergang zur nächsten Szene…

He cares for you
Denn Hank konnte wirklich einen Vorteil aus Jesses Telefon ziehen. So hat Walt erst kürzlich eine weitere Nachricht hinterlassen, in der er Jesse mitteilt, dass er sich mit ihm auf einem großen öffentlichen Platz in Albuquerque, dem Civic Plaza, treffen möchte. Die perfekte Möglichkeit, Jesse zu verkabeln und noch mehr belastende Informationen über Walt zu sammeln. Jesse ist weniger begeistert. Er kennt nun mal Mr. White wie kein anderer. So your plan is to do his plan?(Jesse) Jesse hat berechtigte Zweifel, ob das so gut gehen wird. Mr. White ist ein harter, gnadenloser Hund, und auch Hank stimmt Jesse in diesem Punkt zu. Jedoch beruhigt er auch Jesse. Walt wird ihm schon nichts antun, Jesse bedeutet Walt schließlich etwas, womit er nicht Unrecht hat. Jesse sieht das natürlich etwas zynisch („Yeah, no, Mr. White’s gay for me, everyone knows that.”), doch Hank spricht da einen validen Punkt an. Hank ist sich sicher, dass Walt bei dem Treffen versuchen wird, Jesse wieder auf seine Seite zu ziehen, so wie schon so viele Male zuvor. Und im Zweifel sind er und Gomez ja direkt in der Nähe. Doch Jesse verdeutlich den beiden noch einmal die Situation: „Look. You two guys are just… guys. Mr. White, he’s the devil. He is smarter than you, he is luckier than you. Whatever you think is supposed to happen, I’m tellin’ you, the exact reverse opposite of that is gonna happen.(Jesse) Jedoch gibt es einfach keine andere Möglichkeit, so zumindest sagt es Hank. Jesse ist entnervt und sucht erst einmal die Toilette auf. Sobald er aus dem Raum raus ist, meldet sich Gomey zu Wort, und auch er hat seine Zweifel an der von Hank geplanten Operation. Walt könnte tatsächlich versuchen, Jesse umzubringen. Hank ist dies jedoch egal. Dann wird Jesse halt getötet. Hauptsache, sie haben es auf Band. Jesse ist für Hank nur Mittel zum Zweck, ein Junkie, nicht mehr und nicht weniger. Was kümmert Hank Jesse, hier geht es darum, dass er seinen Schwager dingfest macht.

Nice try
Der Tag des anberaumten Treffens zwischen Walt und Jesse. Der weitläufiger Albuquerque Civic Plaza erstreckt sich vor uns. Hank sitzt mit Jesse zusammen in einem Wagen, verkabelt letzteren und schwört diesen noch einmal auf dessen Aufgabe ein. Nach kurzen Funk-Check mit Gomey („Pancho Villa Selma Hayek, Pancho Villa Selma Hayek!“ … „Loud and clear idiota.“) kann es auch schon losgehen, Walt hat bereits auf einer Bank auf dem Plaza Platz genommen. Die Seitentür des Wagens öffnet sich, Jesse atmet noch einmal tief durch und begibt sich dann auf den Weg. Er nähert sich langsam dem Platz, die Anspannung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Auch wir verfolgen gespannt die Szene. Auf einmal bemerkt Jesse einen verdächtig dreinblickenden Mann mit Glatze. Er zögert. Sein Blick wechselt zwischen Walt und dieser Person. Könnte es sein, dass er hier wirklich in eine Falle läuft? Auch als Zuschauer ist man sich unsicher. Jesse dreht ab, sehr zum Unmut Hanks. Er bewegt sich auf ein Münztelefon zu. Ich als Zuschauer frage mich natürlich, ob Walts möglicher Plan eventuell bereits läuft. Jesse ruft vom Münztelefon aus Walt auf dessen Mobiltelefon an. „Hello?“ (Walt) „Nice try asshole.“ (Jesse) Jesse fällt nicht drauf rein. Er hat auf einmal Selbstbewusstsein getankt und droht jetzt sogar Walt. Next time I’m gonna get you where you really live.“ Dann legt er auf und dreht Walt endgültig den Rücken zu. Jesse ist sich sicher, es Mr. White gegeben zu haben. Dessen Plan ging nicht auf. Aber Moment, gab es überhaupt einen solchen Plan? Der verdächtige Glatzkopf entpuppt sich nämlich kurz nach dem Verschwinden Jesses als stinknormaler Familienvater, der nur auf seine Tochter gewartet hat. Da war Jesse wohl ein wenig voreilig.

Get in
Jesse entfernt sich vom Geschehen. Im nächsten Moment kommt Hank herangerauscht und ist nicht besonders glücklich über den Verlauf des Treffens. Jesse bleibt jedoch ruhig. „There’s another way to get him. A better way.

Rabid dog after all?
Auch Walt ist aufgrund des missratenen Treffens mit Jesse nicht besonders glücklich. Zudem hat dieser ihm und seiner Familie nun unverfroren gedroht. Hat Walt jetzt komplett die Kontrolle über Jesse verloren? Stellt er doch eine Gefahr für ihn, seine Frau und seine Kinder da? Walt greift zum Telefon. Am anderen Ende der Leitung nimmt jemand ab. Nach zögerlichen Beginn des Gesprächs wird klar, wer dieser jemand ist. Todd. I think I might have another job for your uncle.“ (Walt) Und mit dieser verhängnisvollen Art des Foreshadowings endet Rabid Dog. Greift Walt nun doch zu drastischeren Mitteln? Müssen wir uns berechtigte Sorgen um Jesse machen? Die Antwort darauf bringt wohlmöglich die nächste Folge…

Gesamteindruck
Gut. Was recht furios beginnt, sich dann in der ersten Hälfte der Episode eher ein wenig unspektakulär gestaltet und dann in der zweiten Hälfte noch einmal ordentlich anzieht, endet mit einer unangenehmen Andeutung, wohin die Reise gehen könnte. Zu Beginn gibt es einige offenen Fragen zu klären, ebenso wie ein paar neue Konstellationen zu etablieren, so zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Hank und Jesse. Die Karten werden neu gemischt, es werden immer wieder spannende Momente eingewoben, und so baut sich die Folge bis zu den verheißungsvollen letzen 10 Sekunden der Episode immer weiter auf. Wieder einmal bekommen wir viele sehr gute Aufnahmen zu sehen und die Musik gestaltet sich teilweise als äußerst nervenaufreibend und belastend (im positiven Sinn). Aaron Paul fällt meiner Meinung nach auch in dieser Folge am meisten auf, was natürlich auch seiner dramatischen und unverkennbaren Art des Schauspiels und dem Handlungsbogen seiner Figur geschuldet ist. Eine gute und äußerst effektive Folge, gerade in Hinblick auf das, was uns jetzt eventuell erwartet.


Wie hat euch Rabid Dog gefallen, haben sich eventuell einige von euren Vermutungen bestätigt, was fandet ihr gut, was hat euch weniger gut gefallen? Ist Aaron Paul einfach klasse oder was? Was erwartet ihr von der nächsten Folge bzw. von den nächsten Folgen im Allgemeinen? Es gibt ja nur noch vier weitere Episoden, dann ist tatsächlich Schluss mit Breaking Bad. Sind die Tage Jesses bereits gezählt oder beginnt jetzt erst der heiße Tanz? (Ich sage: letzteres.) Eure Meinung, Ideen, Kritik, Feedback in den Kommentarbereich. Und vielen Dank dafür.

Nächste Woche Sonntag läuft dann Folge 13 der fünften Staffel von Breaking Bad, namentlich To'hajiilee. To'hajiilee? Was war denn das gleich nochmal? Ach ja, Internet sei dank, To'hajiilee ist der Ort, wo Walt und Jesse das erste Mal gemeinsam im Wohnwagen Meth gekocht haben. Und in Buried hat Walt dort sein Geld verbuddelt. Dann dürfen wir ja durchaus gespannt sein, was sich nächste Woche an diesem Ort so abspielen wird. Bis dahin.