Dienstag, 28. August 2012

Breaking Bad S05E07 - Say My Name


Es folgen meine Gedanken zur siebten Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, Say My Name

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!


Opening
Wie so oft eine starke Einleitung. Walter, Mike und Jesse brausen zu mechanischen Klängen durch die karge Steppe New Mexicos, um sich mit Declan zu treffen und den Methylamin-Deal abzuwickeln. Nun, nicht ganz, wissen wir doch, dass Walter einen Plan hat (Buyout). Und dieser sieht vor, mit Declan gemeinsame Sache zu machen, Mike bekommt seine Abfindung, Walter UND Jesse (eigentlich ja auch raus aus dem Geschäft…) kochen für Declan das Meth, alle sind glücklich. Doch was will Declan mit Walt, was kann er ihm geben? Und ab hier wird es richtig cool. Walt bringt zuerst zwei Vergleiche an, zum einem zwischen einem unterdurchschnittlichen Baseballteam und den New York Yankees, zum anderen zwischen einer minderwertigen Billig-Cola und den Branchenprimus Coca Cola. Declan hat hier die zwei besten Meth-Köche Amerikas vor sich stehen („The two greatest meth-cooks in America right here.“), und Walt sagt dass mit einer Überzeugung, auf eine Art und Weise, welche deutlich macht, wie stolz er auf den Status als einer der besten Meth-Köche Amerikas zu gelten, ist. Das wirkt schon irgendwie bizarr, doch Walter meint es ernst. „Say my name… I’m THE cook. I’m the man who killed Gus Fring.“ (Walter) Say my name. „You’re Heisenberg.(Declan) „You’re goddamn right.” (Walter) Walter spielt seine Rolle eiskalt runter und lässt sich nicht beirren. Ein starker Auftritt.

I’m out too yo
Walter und Jesse. Walter scheint in seinem Plan irgendwie vergessen zu haben, dass Jesse raus ist. Und das verwundert auch letzteren ein wenig, hat er es ihm doch eindeutig klargemacht. Doch wir kennen Walt zu gut, er will Jesse (natürlich) erneut hinbiegen und überzeugen, doch weiter zu machen, auf ihn einreden, notfalls manipulieren. Mike’s Blick spricht Bände, er wusste, dass es so kommen würde.

Mike
Mike hingegen verlässt nun endgültig die Gruppe. Zwischen ihm und Walter werden keine unnötigen Sentimentalitäten ausgetauscht, so etwas gab es zwischen den beiden eh nie. Mit Jesse aber hatte er eigentlich eine doch recht angenehme Beziehung. Das war ganz am Anfang noch nicht so gewesen, jedoch bekam Jesse neben Mr. White mit Mike mit der Zeit eine zweite verkappte Vaterfigur an die Seite gestellt. Nicht verwunderlich, dass der Junge sich des Öfteren zwischen den beiden und ihren gegensätzlichen Ansichten wieder fand. Und Mike wird sich auch seine Gedanken über Jesse machen. In Mike’s Augen ist und bleibt Jesse ein Kind, ein kleiner Junge, der nicht weiß, was er machen soll, unsicher ist und eigentlich an die Hand genommen werden muss. Von Walter? Das bezweifelt Mike. „Kid… just look out for yourself.“ (Mike) Und Walter beobachtet diese Szene. Ein fast unheimliches Bild. Er wird Jesse nie wirklich gehen lassen.

Hey Mrs. White
Ein Szene, die mich zum Lachen brachte. Walt hat den Tank voller Methylamin in seiner Autowaschanlage versteckt und holt diesen nun gemeinsam mit Jesse wieder ab, ist der Deal mit Declan doch in Sack und Tüten. Skyler „empfängt“ die beiden und beäugt erst einmal deren Gefährt. Vamonos.(Jesse) „I wish.“ (Skyler) Zugegeben, ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, insbesondere als Jesse das „Vamonos“ von sich gab.

To Kaylee
Best Grandpa ever. Mike’s Laufbursche/ Anwaltkumpel betritt eine Bank und wird zu den Schließfächern geführt. Er hat einen großen Koffer bei sich, welcher, oh Wunder, mit einer ganzen Menge Geld gefüllt ist. Legacy costs. Der Laufbursche verteilt das Geld auf verschiedene Schließfächer, der Großteil geht aber in ein ganz bestimmtes Fach. „To Kaylee on her 18th birthday“. Mike liebt seine kleine Enkeltochter nun einmal über alles und hinterlässt ihr zu ihrem 18. Geburtstag eine kleine Überraschung. Eine herzensgute Aktion.

Warrant
Denn Mike weiß, dass es jetzt ganz schnell gehen muss. Deshalb trifft er die nötigen Vorbereitungen. Durch die Wanze in Hank’s Büro weiß er, dass das DEA demnächst bei ihm an die Tür klopfen und seine Bleibe durchsuchen wird. Ganz offiziell und mit richterliche Genehmigung. So entsorgt er vor allem eine gefühlte Bazillion an Waffen und als das DEA dann seine Wohnung auf den Kopf stellt, heißt es Fehlanzeige. Mike ist sauber. Ihn legt so schnell keiner auf’s Kreuz.

I’m done
Wie erwartet kommt es zwischen Jesse und Mr. White zum klärenden Gespräch. Walter ist schon wieder voll drin und möchte am liebsten gleich wieder loslegen, Jesse hingegen macht ihm erneut klar, dass er endgültig raus ist. Da haben wir es wieder, dieses Lehrling-Meister-Dilemma für Walt. Er braucht Jesse einfach, er kann ihn nicht gehen lassen. Er funktioniert für Walter wie ein verquerer Anker, nicht um ihn zu zügeln oder zu bremsen, sondern irgendwie um alles durchzustehen, um weitermachen zu können. Und er will ihn um keinen Preis der Welt verlieren. Also bearbeitet er Jesse. Er wird emotional und erinnert daran, was sie beide schon gemeinsam durchgemacht und vollbracht haben. Der Zuschauer bzw. ich erinnere mich in diesem Moment eher an all die Male, als Walter Jesse hinterrücks für dessen Zwecke und Vorteile manipulierte. Als das nicht funktioniert, fährt Walter andere Geschütze auf, so wie wir ihn kennen gelernt haben. Dabei lässt er (indirekt) auch nicht aus, dass ihm Jesse’s emotionales Gehabe ein wenig gegen den Strich geht. Warum macht er sich so einen Kopf, wenn er alles haben kann? Er „spielt“ zum wiederholten Mal Jesse und verwehrt ihm sogar dessen Anteil an dem Methylamin-Deal. You’re so pure, you have such emotional depth. No, no, no, no, you shouldn’t touch that dirty money. I'll save you from that Jesse.” (Walt) Und ich ertappe mich dabei, wie ich Jesse entgegen rufe, er solle doch einfach nein dazu sagen, er soll sich von Walter endlich losreißen. Und Jesse macht es. Sehr gut. Das überrascht sogar Walt. Jesse hat sich von Mr. White losgesagt. Vorerst…

Todd
Walter braucht einen Ersatz für Jesse. Also heuert er Todd an. Vorsicht, Wortwitz: Doch stimmt auch die Chemie zwischen den beiden? Das war es, was er unter anderem an Jesse zu schätzen wusste (das und dass er ihn nach seinen Wünschen manipulieren konnte). Nun, Willkommen im Kochstudio. Walter zeigt Todd, wie die Arbeit zu erledigen ist, der wird aber noch eine Weile brauchen, um das alles zu verinnerlichen. Walt scheint dem Jungen eine Chance geben zu wollen, doch so wohl ist ihm dabei nicht. Mit Jesse war das halt ganz anderes…

Für Musikfreunde: Der Song, welcher während der Montage im Hintergrund läuft.
The Monkees - Goin' Down



Cake pops
Hank hat etwas Stress mit seinem Vorgesetzten, führt der Fring-Fall doch ins nichts. Und nebenbei verschlingt er auch noch ein ordentliches Sümmchen an Finanzmitteln. Die Spur ist kalt, doch Hank bleibt beharrlich. Irgendwie muss er doch an diesen Michael Ehrmantraut rankommen können. Doch Ehrmantraut ist tabu, für die Überwachung desselbigen dürfen keine Gelder mehr verpulvert werden. Doch was ist mit diesem Anwalt, welcher die „Angestellten“ Mike’s vertritt? Und so passiert es, dass genau dieser während einer seiner Touren zur Bank, um dort Zahlungen zu platzieren, von der DEA hopsgenommen wird. Genauer, von Gomey, welcher dabei ein herrlich diebisches Grinsen im Gesicht hat.

Mr. and Mrs. White
Die obligatorische Dinner-Szene darf nicht fehlen. Erneut wird Sky’s Abneigung gegenüber Walter manifestiert, dafür braucht Vince Gilligan nur wenige Sekunden. Bei Walter gibt es ein köstliches Mahl aus der Mikrowelle. Wesentlich interessanter ist jedoch, wie Walter beginnt, von seinem Tag und seinem neuen Arbeitskollegen zu berichten, als wäre nichts dabei und alles wie immer, als würde er einer normalen Tätigkeit nachgehen. Skyler erhebt sich und lässt Walter mit seinem Ruck-Zuck-Fertig-Essen sitzen. Mehr muss man dazu auch nicht sagen.

And the Oscar goes to...
Walter White. Walt stattet Hank erneut einen Besuch ab, und zieht mit ihm dieselbe Nummer wie in Dead Freight ab. Er weiß nicht, was er tun soll, sein Beziehung mit Skyler wird immer schlechter (was der Wahrheit entspricht), bla bla bla. Nur dieses Mal muss er selbst ein bisschen nachhelfen, bis Hank ihm endlich einen Kaffee holt. Kaum ist Hank aus seinem Büro verschwunden, entfernt Walt die Abhörutensilien, welche sich als äußerst nützlich erwiesen haben, jetzt aber ein Risiko darstellen, da Hank’s Büro früher oder später auch auf den Kopf gestellt werden wird. Polizeiroutine. Doch dann wird es richtig spannend. Mike versicherte immer wieder, dass keiner seiner Jungs auch nur ein Sterbenswörtchen über ihn, Walter, Jesse, deren Tätigkeit etc. verlieren würde. Grund dafür sind natürlich auch die Schmiergelder, welche Mike deren Familien regelmäßig zukommen lässt. Dummerweise wurde nun Mike’s Laufbursche festgenommen und dieser droht auch noch, alles auszupacken. Walt, der dieses Gespräch zwischen Hank und Gomey mitbekommt, muss Mike sofort warnen, könnte auch er von diesen neuen Umstand schwer getroffen werden.

One last look
Mike genießt sein deutlich lockereres Leben. Er sitzt auf einer Parkbank und schaut seiner Enkeltochter beim Schaukeln zu. Als das Telefon klingelt, ist Dan Wachsberger, Anwalt und Laufjunge, am Apparat und möchte sich mit Mike treffen. Es gibt irgendein Problem. Schon hier wirkt Mike etwas verwundert. Kaum hat er aufgelegt, da klingelt das Telefon schon wieder. Diesmal ist Walter am anderen Ende der Leitung und warnt Mike, dass das DEA ihm auf den Fersen ist und jeden Moment auftauchen wird. „Somebody flipped!“ (Walter) Und da sind sie auch schon, Polizeiwagen fahren vor und Mike muss schnell handeln. Noch ein letzter Blick in Richtung seiner Enkelin. Er möchte sie nicht alleine lassen, doch es bleibt ihm keine andere Wahl. Mike verschwindet.

Never say never
Jesse und Walter haben sich bei Saul eingefunden, welcher sich (ironischerweise) maßlos über den „Clown“ Dan Wachsberger aufregt. Sie haben Kontakt mit Mike, welcher nun die während seiner Vorbereitungen für den endgültigen Ausstieg in einem Auto am Flughafen platzierte Tasche braucht, um sich aus dem Staub machen zu können. Walter übernimmt das. Er wird Mike die Tasche bringen. Und Walter riskiert natürlich auch einen Blick in diese Tasche und findet dort eine Waffe. Wir wissen, was passieren wird. Ein letztes Mal Walter gegen Mike. Nur die beiden.

Shut the fuck up. And let me die in peace.
Die finale Konfrontation. Eigentlich hätte es auch die einfache Übergabe einer Tasche sein können, aber es ist das Ende einer meiner Lieblingscharaktere dieser Serie. Walter trifft auf Mike und es kommt zu einem Wortgefecht. Walt möchte die Namen von Mike’s neun Jungs haben, sie sind und bleiben ein Risikofaktor für die gesamte Operation. Mike blockt ab, schnappt sich die Tasche und verabschiedet sich. Und dann fällt der Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen bringt. „You’re welcome.“ (Walt) Für was soll Mike Walter dankbar sein? Alles war perfekt, alles lief gut unter Gustavo Fring. Es gab keine Probleme, jeder verdiente mehr als genügend Geld und dann kam Walter White und machte alles zunichte. It was perfect. And you just had to blow it up. You and your pride and your ego.(Mike) Walt’s Ambitionen, seine Gier danach, der einzig Wahre zu sein, das hat alles vermasselt. Mike wird es endlich los, und er ist froh, dass alles vorbei ist. Als Mike im Auto sitzt, öffnet er die Tasche und natürlich fehlt die Waffe. Wir wussten es, wir haben es geahnt, jetzt passiert es. Ein Dröhnen setzt ein. Walter stapft energisch auf Mike’s Wagen zu und drückt ab. Das Fenster zerberstet, der Wagen rollt los, bleibt jedoch nach wenigen Metern stehen. Walt realisiert, was er getan hat. Er rennt zum Wagen, doch Mike ist nicht finden. Walter geht hinab zu einem Flussufer und dort sitzt er. Als würde er die Idylle genießen. Mike sitzt regungslos da und hat längst erkannt, dass das sein Ende ist. Walt wirkt panisch. Hat er es wirklich getan? Hat er Mike erschossen? Ist er zu weit gegangen? Ist er jetzt endgültig an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem es absolut kein Zurück mehr gibt? Das hätte nicht passieren müssen, es scheint, als hätte Walt dies gar nicht gewollt. Doch Mike weiß es besser. Und wir auch. Mike und der Zuschauer, beide wussten, dass es irgendwann genau darauf hinauslaufen würde. Walter oder Mike. Shut the fuck up. And let me die in peace.” (Mike) Eine Totale auf das Flussufer, Mike sitzt, Walter steht neben ihm. Mike fällt zu Boden. Ausblende.

Gesamteindruck
Dreck. Mike ist tot. Wie konntet ihr nur, wie konntet ihr mir nur Mike nehmen? Die „Stimme der Vernunft“, soweit möchte ich gehen. Full Measures-Mike, der alte Hase, derjenige, welcher sich als letztes Walter bzw. Heisenberg gestellt hat. Es musste so kommen. Entweder man hebt sich einen Micheal Ehrmantraut für das große Serienfinale auf, oder er und sein Tod stellen eine bedeutende Etappe auf den Weg dorthin dar. Eine starke Episode, welche Jonathan Banks noch einmal die Screentime und vor allem ein Ende gibt, welches er sich, so makaber und widersprüchlich es klingen mag, auch verdient hat. Eine tolle Serienfigur. Im Zusammenspiel mit Bryan Cranston war das groß. Ganz groß. Aber verdammt noch mal, Mike ist tot! Was jetzt? Es wird interessant zu sehen sein, wie Walter damit umgehen wird. Denn jetzt ist wirklich niemand mehr da. Bis auf Jesse. Oh Jesse. Respekt, wie er sich gegen Mr. White behauptet hat. Doch auch er muss sich vorsehen. Mir gefällt das nicht, mir gefällt das ganz und gar nicht. Ich habe ein äußerst mulmiges Gefühl. Heisenberg fängt jetzt erst richtig an. Say My Name.

Wie hat euch Say My Name gefallen? Seid ihr auch ein wenig angesäuert/schockiert, dass Mike tot ist? Was denkt ihr, wie geht es jetzt weiter? Wird Walter jetzt erst richtig loslegen oder belastet ihn seine Tat zu sehr? Ideen, Theorien, Meinungen bitte in die Kommentarbereich, ich freue mich darüber. Genauso wie über diverse andere Anregungen oder Kritik.

Nächste Woche, am 02. September, läuft dann auch schon die letzte Episode dieser Staffelhälfte, Gliding Over All. Ich bin sehr gespannt. Denn danach müssen wir uns wieder gut ein Jahr gedulden, im Sommer 2013 geht es dann erst wieder mit Breaking Bad weiter. Zu Gliding Over All dann wieder alles hier, auf bommebastisch.blogspot.de.

Dienstag, 21. August 2012

Breaking Bad S05E06 - Buyout


Es folgen wie immer meine Gedanken zur sechsten Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, Buyout.

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!


Opening
Wie bedrückend. Nach dem schockierenden Ende der letzten Episode (Dead Freight) sehen wir Walter, Mike und Todd zurück im „Hauptquartier“. Von Jesse (vorerst) keine Spur. Kein Gespräch, keine Hintergrundgeräusche, nur ein paar ruhige Klänge begleiten die Szenerie. Der erschossene Junge wird, so hart wie es jetzt auch klingen mag, auf altbekannte Weise „entsorgt“. Dabei achte man besonders auf Walter und dessen Blick. Ich möchte keine These aufstellen, was gerade in seinem Kopf vorgeht. Eine äußerst intensive Szene. Jesse tritt dann doch noch in Erscheinung, außerhalb des Gebäudes, denn das kann er sich nicht antun. Als er sich eine Zigarette anzündet, sieht man, wie sehr er zittert. Todd taucht auf und steckt sich ebenfalls einen Glimmstängel an. Ohne zu zittern. „Shit happens huh?“ (Todd). Zack. Das haben wir erwartet. Jesse klebt ihm eine. Aber richtig.

Todd
Todd muss sich dann den drei Amigos stellen, von welchen Jesse eindeutig die Position des Anklägers einnimmt. Ersterer versucht seine Tat zu rechtfertigen („I’m sorry, but I had to do it.“), Jesse hingegen will mit Todd überhaupt nichts mehr zu tun und ihm aus dem Geschäft haben. Es muss abgestimmt werden. Wieder einmal kommt es in Breaking Bad zum Duell Emotionalität (Jesse) gegen Rationalität (Mike). Walter befindet sich bezüglich diesen speziellen Themas (Mord eines Kindes, als Vater) in einer Grauzone, obwohl sich mit der Zeit gezeigt hat, dass er selbst in diesem Fall seine Gefühle beiseiteschieben und rational handeln würde. Es gibt drei Optionen: 1) Todd wird gefeuert, muss dementsprechend geschmiert werden, bleibt ein Risikofaktor usw. 2) Todd wird beseitigt. Keine Erklärung notwendig. 3) Todd bleibt im Team, wo er kontrolliert und im Auge behalten werden kann. Jesse will ihn raus haben, Walter und Mike wollen ihn behalten. Das bedeutet Spannung. Auch Mike zeigt sich am Ende dieser Szene etwas sauer, wusste auch er nicht, dass Todd beim Zugüberfall bewaffnet war. Mike hatte in diesem Fall keine Kontrolle gehabt, was ihn wurmt. Man darf gespannt sein, wie es mit Todd weitergeht.

Dead drop
Mike wird währenddessen weiterhin vom DEA überwacht. Diese erhoffen sich einen kleinen Teilerfolg, als sie Mike dabei beobachten, wie er ein dead drop platziert. Ich bitte euch. Doch nicht mit Mike. Als würde er es nicht wissen, wenn er beobachtet wird. Mike’s dead drop zauberte mir dann ein breites Grinsen ins Gesicht.

Doesn’t it feel good to get it off your chest?
Skyler stattet ihren Kindern bzw. nur Holly, Junior isoliert sich mehr und mehr, einen Besuch ab und Marie lässt gleich mal wieder die Hobby-Psychologin raushängen. Dabei öffnet sich Skyler sogar ein wenig, auch wenn es Marie in tausend Jahren nicht nachvollziehen werden kann. Sky erwähnt zumindest, dass sie Angst um ihre Kinder hat. Bei ihr zu Hause wären sie nicht sicher. „Not being safe from what?“ (Marie) „From us. From Walt and me.“ (Skyler) Das ist interessant. Entweder deckt sie Walter nach wie vor oder sie wird immer noch von Schuldgefühlen zerfressen, macht sich selbst Vorwürfe und zählt sich daher selbst als Gefahr für ihren Nachwuchs. Ich tippe auf letzteres, es hat sich oft genug angedeutet, dass auch sie von den Vorfällen in der Vergangenheit (Ted, Gustavo Fring) sehr mitgenommen wurde. Marie wiederum geht mir persönlich ein wenig auf die Nerven, denn es ist eine Anstrengung ihr dabei zuzusehen, wie sie versucht ihrer Schwester zu helfen, so nett sie es auch meinen mag. Aber auch das ist nichts neues.

Drew Sharp
Walter und Jesse sind „auf Arbeit“ und machen gerade Pause, da flimmert eine Nachrichtensendung über die Mattscheibe, welche über das verschwinden eines kleinen Jungen irgendwo in einem County von New Mexico berichtet. Natürlich wissen wir, welche Junge gemeint ist, und auch Walter und Jesse erkennen das Bild schnell wieder. Jesse ist prompt wieder sehr angeschlagen, seine Augen werden wässrig. Es sind nur Vermutungen, aber ist nahe liegend, dass ihm Gedanken an seine Ex-Freundin Andrea und ihrem Sohn Brock, für dessen Tod er beinahe verantwortlich gewesen wäre (Was wiederum ja nicht stimmt. Habe ich das richtig in Erinnerung Walter?). Es ist nicht einfach für ihn. Walter versucht ihn zu beruhigend, Jesse wird noch genügend Zeit für „soul searching“ haben. Als Jesse dann früher gehen darf, weil er anscheinend doch etwas Ruhe nötig hat, pfeift Walt tiefenentspannt ein Liedchen vor sich hin. Der Ausdruck in Jesse’s Gesicht sagt alles: Er ist fassungslos. Die Leichtigkeit Walt’s irritiert ihn, Mr. White nimmt das in seinen Augen alles zu gleichgültig auf. Jesse bekommt einen Anruf. Und dieser bringt einiges ins Rollen…

We’re out
Wir befinden uns in der Vamonos Pest-Garage/Büro und werden Zeugen eines Paukenschlags. Denn Mike steigt aus. Das DEA und die Feds gehen ihm langsam ziemlich auf den Geist, außerdem hat er einen Käufer für das gestohlene Methylamin an der Angel, für jeden sind gut 5. Mio. US-Dollar drin. Walt redet auf Mike ein, ohne Erfolg. So werden Jesse die Aufgaben Mike’s übertragen, doch auch dieser will aussteigen. Walt steht allein auf weiter Flur. Natürlich versucht er auch Jesse zu arbeiten, doch für Jesse scheint dieser Ausstieg auch der einzige Ausweg zu sein, die Belastung und den Druck loszuwerden. Auch wenn er die verlockende Summe von 5 Mio. US-Dollar als Grund angibt.

Increasing the market share
Mike und Jesse treffen sich mit dem potenziellen Käufer für das Methylamin. Es scheint auch alles geklärt zu sein, doch gibt es ein Problem, welches den ganzen Deal ins Wanken bringt: Der dritte Partner. Von dem hatte Mike dem Käufer nämlich nichts erzählt und es stellt sich heraus, dass der Käufer gar nicht so scharf auf das Methylamin, sondern eher auf das Verschwinden des „blue stuff“ von den Straßen ist. Das können aber weder Mike noch Jesse garantieren, wissen sie denn nicht, welch diabolische Pläne in Walter’s Kopf reifen. Das findet der Käufer natürlich gar nicht gut, deswegen heißt es ab jetzt alles oder nichts. Entweder er bekommt das gesamte Methylamin oder der Deal wird abgeblasen.

Jesse’s way
Jesse hat den ersten Versuch, Mr. White vom Deal zu überzeugen. Er wird sogar von Walt zu ihm nach Hause eingeladen, etwas ganz neues. Jesse ist immer noch aufgewühlt und umso eindringlicher versucht er, Mr. White vom Deal zu überzeugen. Und dann kommt er endlich auf das Thema zu sprechen, was mir schon Ewigkeiten auf der Zunge liegt: Was treibt Walter White an? Was will er erreichen, was ist sein Ziel, warum will er nicht aus dem Meth-Business aussteigen? Was sind die Gründe? Geld? Stolz? Ambitionen? Walt erzählt eine kleine Geschichte, welche deutlich macht, um was es geht. Einst stieg er aus einer frischgegründeten Firma (Grey Matter) aus und wurde dafür auch von seinen damaligen Partner entlohnt, 5000 Dollar gab es damals für Walt. Heute ist die Firma Milliarden wert. Das nagt an ihm, er hat eine Gelegenheit versäumt und das wird ihm bestimmt nicht noch einmal passieren. Es folgt der Satz dieser Episode: „I’m in the empire business.“ (Walter) Ein Imperium soll es sein. Vielleicht sogar ein Vermächtnis? Walt will etwas nachholen. Doch dafür hätte er sich vielleicht eine einfache Branche aussuchen sollen. Jesse bringt es auf den Punkt. „I don’t know. Is a meth empire really something to be that proud of?”

Dinner
Es folgt ein äußerst befremdliches Dinner mit Skyler, Walter und Jesse, da Jesse keine Ahnung hat, dass der Haussegen bei den Whites mehr als schief hängt. So findet sich dieser abermals zwischen zwei Fronten wieder, diesmal zwischen Mrs. und Mr. White. Skyler tut sich diese Farce (Walter hatte zusätzlich Marie noch von ihrer Affäre mit Ted erzählt) nicht lange an und verschwindet mit einem bis zum Rand gefüllten Glas Wein vom Essenstisch. Und Walt erzählt Jesse, was zwischen ihm und seiner Frau nicht stimmt. Spätestens jetzt bemerkt Jesse, dass Mr. White in letzter Zeit so einige Probleme zu bewältigen hatte bzw. nach wie vor hat. „This business [meth business] is all I have left now… And you wanna take it away from me.” (Walter)

Mike’s way
Walter versucht, dass Methylamin aus der Vamonos Pest-Garage zu stibitzen, doch wartet dort schon Mike auf ihn. Und jetzt ist er dran, Walter vom Deal zu überzeugen. Nicht, dass Walt eine Wahl hätte. Mike fixiert ihn und hält ihn fest, bis der Deal erfolgreich abgeschlossen wird. Walter wird seine 5 Mio. Dollar bekommen, soll aber bis dahin keine Dummheiten machen. Da Mike noch etwas Dringendes zu erledigen hat, lässt er Walter allein. Die Chance. Walt will sich irgendwie befreien und schafft das auch, selbst wenn er sich dabei höllische Schmerzen zufügen muss. Wie wir sehen können ist er zu allem bereit. Und das macht ihn so gefährlich.

A toll on Mike's physical and mental well-being
Saul Goodman (Bob Odenkirk) haben wir schon länger nicht mehr gesehen. Ein ulkiger Typ. Wie schafft er es, als Anwalt so erfolgreich zu sein? Das frage ich mich immer wieder. Er ist ein fähiger Rechtsvertreter, von seinem eigenartigen Aussehen und seiner teilweise fragwürdigen Arbeitsweise mal abgesehen. So verschafft er Mike im Angesicht Hanks, der fleischgewordenen DEA, ein bisschen Zeit, um den Methylamin-Verkauf abzuwickeln. Wenn es doch nur so einfach wäre...

Everybody wins
Denn als Mike zurück zum „Hauptquartier“ fährt und das Garagentor öffnet, ist der Methylamin-Tank weg. Wutentbrannt zieht er seine Waffe und stürmt ins Büro, wo Jesse zusammen mit Walter auf ihn wartet. Die Musik zieht sofort an und ganz kurz bekommt man das Gefühl, dass Mike’s Geduldsfaden endgültig zerrissen ist. Aber nur ganz kurz. Denn Walter hat einen Plan. Mike bekommt seine 5 Mio. Dollar, Jesse bekommt seine 5 Mio. Dollar und Walter bekommt sein Methylamin. „Everybody wins.“ (Walter) Aber wie?

Gesamteindruck
Sehr gut. Buyout hatte es nicht leicht, in die Fußstapfen von Dead Freight zu treten. Das musste diese Episode auch gar nicht, wählte sie doch auch ein ganz anderen Ton als die vorangegangene. Die Nachwehen Dead Freight’s werden deutlich und wie Walter, Mike und insbesondere Jesse damit umgehen. Ich wiederhole mich gerne, Bryan Cranston und Aaron Paul haben erneut ganz großes Schauspiel abgeliefert. Auch Jonathan Banks präsentiert sich stark wie eh und je, auch wenn die beiden Erstgenannten mehr im Zentrum dieser Episode stehen. Da Mike und Jesse aussteigen und Walter nun anscheinend auf eigene Faust weitermachen will, bin ich natürlich mehr als gespannt, wie es weitergehen wird. Wie schaut Walt’s Plan aus, ist der Ausstieg für Jesse wirklich so einfach, wie er ihn sich erhofft, welche Rolle wird Mike einnehmen etc. pp. Es gibt wieder einmal einige Fragen zu beantworten. Buyout mag auf den ersten Blick nicht die Kracherfolge wie Dead Freight gewesen sein, doch leitet sie möglicherweise abermals eine sehr interessante Wendung in Breaking Bad ein. Ich fiebere schon einmal Folge 7, Say My Name, entgegen.

Wie hat euch Buyout gefallen, was fandet ihr gut, was fandet ihr schlecht? Habt ihr irgendwelche Theorien, wie es weitergehen, wie Walt’s Plan aussehen könnte etc., dann schreibt sie in den Kommentarbereich, ich würde mich darüber und die anschließende Diskussion freuen. Weitere Anregungen, Meinungen oder Kritik gerne in den Kommentarbereich, auch das hilft mir weiter.

Am Sonntag, den 26. August, läuft dann schon die siebte und vorletzte Folge der ersten Hälfte der fünften Staffel von Breaking Bad, Say My Name. Dazu dann wieder alles hier, auf bommebastisch.blogspot.de.

Sonntag, 19. August 2012

Prometheus

Prometheus. Viele haben Ridley Scott's Prequel/Nicht-Prequel/Alien-Universum-Film entgegengefiebert, dessen Wide Release eigentlich schon vor gut zwei Monaten war. Also in den Staaten. Oder in Großbritannien. Oder im Vietnam. Aber nicht in Deutschland. Da wurde der Kinostart eiskalt verschoben (Vielen Dank, Euro 2012). Aber ich will auch gar nicht meckern, seit 09. August läuft Prometheus ja endlich in den deutschen Lichtspielhäusern.

Und es wird viel darüber diskutiert. Die einen waren doch recht begeistert, die anderen mehr oder weniger verstimmt. Die einen schoben dieses Unbehagen gegenüber dem Film der zu hohen Erwartungshaltung, die anderen den irreführenden Werbekampagnen rund um Prometheus zu. Und so weiter und so fort, man kommt bei Prometheus anscheinend auf keinen gemeinsamen Nenner. Was ich persönlich gut finde, denn (sinnvolle) Diskussion ist immer gut.

Ich war mit meinem guten Kumpel Adrian im Kino, damit wir uns selbst ein Bild von Prometheus machen konnten. Alien ist super, Aliens ist auch super und an der Rest der Serie erinnern wir uns nicht... Wir waren auf jeden Fall sehr gespannt und ihr dürft euch jetzt an unserer kleinen Kurzbesprechung erfreuen.

Wie uns Prometheus gefallen hat, was gut, was schlecht oder was besonders erwähnenswert daran ist, dass hört ihr hier direkt unter diesem Absatz. Ein bisschen Palaver, frei heraus, ungezwungen und viel länger als gedacht. Vielleicht haben wir an irgendeiner Stelle auch irgendetwas verplant. Dennoch: Viel Spaß.

Prometheus Cast by YohnFerrari
47:16 min

Kritik, Anregungen oder eure eigene Meinung können wie immer gerne im Kommentarbereich hinterlassen werden, ich bzw. wir freuen uns darüber. Und an alle Alien-Cracks: Seid gnädig.

Prometheus Trailer


Dienstag, 14. August 2012

Breaking Bad S05E05 - Dead Freight


Was für eine Folge. Das war ganz groß. Es folgen meine Gedanken zur fünften Episode der fünften Staffel von Breaking Bad, Dead Freight.

ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!


Opening
Typisch.Wir befinden uns einer steppenartigen Umgebung und beobachten, wie ein Junge mit seinem Motorrad durch die Gegend heizt. Bis er auf einmal anhält und eine Spinne erspäht. Fasziniert von diesem Tierchen verfrachtet er es in ein übliches Einmachglas. In der Ferne ist ein Zug zu hören… In dieser Szene ist auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches zu erkennen. Bis auf den Zug in der Ferne. Der Auftakt zu einer grandiosen Episode.

Skyler doesn’t love me any more
Die große Show des Walter White. Wie mich dieser Charakter fasziniert, anwidert, begeistert, den Kopf schütteln lässt. Walter stattet Hank in seinem neuen ASAC-Büro einen Besuch ab und legt die Karten offen auf den Tisch. Ein gebeutelter Mann, dessen Frau ihn nicht mehr liebt, Tränen kullern über seine Wangen, Walter hat die ganze Geschichte mit Skyler anscheinend doch ziemlich mitgenommen. Anscheinend. Denn als Hank dem betroffenen Walter einen Kaffee holen möchte und das Zimmer verlässt, zeigen sich Walt’s wahre Absichten. Flugs befestigt er Spionageelektronik an Hank’s Rechner, ebenso verwanzt er das Büro, sodass er und seine „Partner“ genau wissen, was bei seinem Schwager so abgeht. Walt ist so falsch und skrupel- und gewissenlos, doch das stört einen nicht mehr. Man erwartet solche Dinge von Walter. So weit sind wir schon.

Lydia
Interessant wird es dann, als der eigentliche Grund für die „Verwanzung“ von Hank’s Büro klar wird. Walter, Jesse und Mike sind sich nach wie vor nicht sicher, ob der Tracker am Methylamin-Fass von Lydia oder von der Polizei dort angebracht wurde. Mike lässt mal wieder eine seiner speziellen Fähigkeit aufblitzen und Lydia wird eiskalt ausgespielt. Wo Jesse noch nichts überstürzen möchte, ist sich Mike seiner Sache sicher (Herrlich: “Everyone sounds like Meryl Streep with a gun to their head.”). An Methylamin kommt man auch auf andere Weise, Walt nickt es ab und so scheinen die Tage von Lydia gezählt. Denkste. Denn wie es sich (in letzter Sekunde) herausstellt, hat das DEA-Büro in Houston, Texas das Fass markiert, und nicht nur dieses, sondern auch noch alle restlichen dazu. Dadurch ist das Madrigal-Lagerhaus vom Tisch und Lydia (welche einen persönlichen Erfolg und Aufschwung dadurch feiern kann) darf vorerst weiterleben.

Heist?
Nachdem das Lagerhaus tabu ist, wo bekommen Walter, Jesse und Mike ihr Methylamin her? Und wer hätte es gedacht, Lydia hat einen Vorschlag. Ein Zug mit allerlei Chemikalien an Bord, darunter auch eine beachtliche Menge an Methylamin, durchquert Halb Amerika, darunter auch New Mexiko, wo sich eine Gelegenheit bietet, das Methylamin zu „ergattern.“ Denn in New Mexiko durchfährt jener Zug sogenanntes Dark Territory bzw. eine Dead Zone. Sprich ein signalfreier Streckenabschnitt, mit keinen Kontaktmöglichkeiten zu wem auch immer. That’s where you do it.“ (Lydia) „That’s where we do what exactly?“ (Walt) “Get your methylamine.” (Lydia) “Like… rob it? Like JESSE James?” (Jesse) Oh boy. Ein Zugüberfall. Wie gut wäre das denn bitte? Mike stellt recht schnell klar, was bei so einem Vorhaben zu beachten ist und welche Risiken zu berücksichtigen sind. Der klassische Mike. Er hat Zweifel. Vor allem gegenüber Lydia. Kein Wunder, wollte diese ihn doch umbringen lassen. Zurück zum möglichen Zugüberfall. Ob ihr es mir glaubt oder nicht, aber just in diesem Moment als Lydia den Vorschlag machte, dachte ich sofort an das Opening dieser Episode. Das Geräusch eines Zuges in weiter Ferne. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dermaßen angespannt und übertrieben neugierig, wie es in Dead Freight weitergehen würde.

The Junior-Insertion
Ein kurzer Einwurf. Holly und Junior sind bei Marie und Hank untergekommen, wollen doch Skyler und Walt etwas Zeit für sich haben, um diverse Probleme aus der Welt zu schaffen. Das denken zumindest Marie und Hank. Junior nimmt das ziemlich stark mit, möchte er doch wissen, warum er nicht mehr zu Hause wohnen darf. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, welche Rolle er in den letzten 11 Episoden von Breaking Bad (übergreifend) einnehmen wird. Wird er seinen Vater bis zum bitteren Ende so wahrnehmen wie bisher auch? Oder erfährt die Wahrheit über seinen Dad? Und, auf letzteren Fall bezogen, wie wird Junior dann darauf reagieren? Mal schauen, was sich Vince Gilligan einfallen lässt bzw. schon hat einfallen lassen.

Heist!
Die drei Amigos beraten sich erneut. Wir sehen ein klassisches Streitgespräch zwischen Walter und Mike, ein Auf- und Abwiegen der Möglichkeiten, Risiken etc. Und Jesse sitzt wie so oft zwischen zwei Stühlen. Doch dann hat er den (in dieser Staffel nach „Magnets bitch!“ in Live Free or Die bereits den zweiten richtig guten) Geistesblitz. Jesse James halt. Er hat die Idee, wie sie an das Methylamin auf dem Zug herankommen können…

Preparation
Es ist so cool. Prompt kommen in mir die Gefühle für einen Good Ol’ Western Train Robbery hoch. Walter, Jesse und Mike haben sich eine Stelle ausgeguckt, an welcher der „Überfall“ ablaufen soll. Es zeigt sich wieder einmal, dass Jesse doch ein helles Köpfchen besitzt. So wird an einer kleinen Brücke, welche der Zug überqueren wird, eine Grube ausgehoben, in welche zwei Tanks eingelassen werden. Einer davon ist leer, der andere mit Wasser gefüllt. Wenn der Zug zum Stehen kommt, wird der Tank-Wagon mit dem Methylamin angezapft und der Inhalt in einen der Tanks abgefüllt. Wenn dies geschehen ist, wird das Wasser aus dem anderen Tank in den ehemals mit Methylamin gefüllten Tank-Wagon geleitet. Dadurch entsteht der Eindruck, der Tank-Wagon wäre nach wie vor unangerührt und niemand schöpft Verdacht. Natürlich nur bis zu dem Zeitpunkt, wenn der Tank-Wagon an seinem Zielort geöffnet wird, doch da sind Walter, Jesse und Mike schon längst über alle Berge. Keine Zeugen, keine Probleme. Cooler Plan. Und das scheinen auch Walter und Jesse zu wissen (Mike - same procedure as every time – bleibt vorsichtig/ skeptisch), denn irgendwie merkt man ihnen an, dass sie sich schon selbst ein bisschen geil finden. Insbesondere, als sie Todd (Jesse Plemons) (Vamonos Pest) das Vorhaben erklären. Der junge Todd ist also offensichtlich als Helfer mit an Bord. Und das macht mich misstrauisch. Breaking Bad hat es geschafft, dass ich wirklich jeder Figur, sobald sie in Erscheinung tritt, sofort misstraue. Traue niemand. Und deswegen bin ich auch bei Todd skeptisch. Was ist das eigentlich für ein Typ? Wenn ich zu diesem Zeitpunkt der Folge gewusst hätte, wie es weitergeht…

Out burying bodies?
Eine kurze, aber wunderbare Szene. Skyler zickt mal wieder rum und bemerkt die verstaubte Kleidung Walt’s. „Out burying bodies?“ (Skyler). Kurze Pause. Und dann mit einer Lässigkeit und Coolness, die ihresgleichen sucht: „Robbing a train.“ (Walter) Skyler’s Blick. Unbezahlbar. In einer ganz eigenartigen Art ein wenig Genugtuung für Walter, sogar ein wenig Genugtuung für mich, den Zuschauer.

Now, go go go!
Und da ist er, dieser Moment in dem jener Teil in Dead Freight beginnt, welcher vielen, ach was rede ich, jedem, der diese Serie schaut, für immer in Erinnerung bleiben wird. Der Überfall. Die Ausführung des Plans. Großartig. Es liegt eine gewisse Anspannung in der Luft. Mit einem Shot aus der Ego-Perspektive des sich nähernden Zuges setzt die Musik ein, einfach aber effektvoll. Mit einem Lastwagen als Blockade auf dem nahe liegenden Bahnübergang wird der Zug langsam zum Stehen gebracht. Walter, Jesse und Todd warten unter der kleinen Brücke auf den Moment, an dem der Startschuss fällt. Der Zug hält, die Musik setzt aus. „Now, go go go!“ (Walter) Hektische, mitreißende Musik setzt ein. Walter, Jesse und Todd stolpern unter der Brücke hervor und rasen Hals über Kopf zu ihren jeweiligen Positionen. Während der „Lockvogel“ die Zugführer ablenkt, machen sich Jesse und Todd an den Tank-Wagon ran. Ein Rädchen greift ins andere, man kann die Anspannung in den Gesichtern der Beteiligten sehen. Es läuft. Wortwörtlich.

The Good Samaritan
Oh oh.” (Mike) Aus dem nichts taucht ein Ungetüm von Fahrzeug auf, mit einem äußerst hilfsbereiten Fahrer am Steuern. Für den ist es ein leichtes, den LKW, welcher die Gleise blockiert, vom Bahnübergang zu schieben. Die Blockade wird aufgelöst.

Hold it!
Tempo, Freunde. Mike drückt auf Tube, doch Walter will alles herauskitzeln. Die Spannung steigt unaufhörlich, beide Zugführer befinden sich wieder in der Lokomotive, doch der Methylamin-Wasser-Austausch ist noch nicht komplett. „Hold it! Hold it steady!“ (Walt) … „Now!“ Die Prozedur ist beendet, doch jetzt geht es erst richtig los. Der Zug kommt langsam wieder ins Rollen, Jesse und Todd müssen zusehen, dass sie den Tank-Wagon wieder verschlossen kriegen. Ersterer bleibt ungefährdet im Gleisbett liegen, letzterer springt vom anfahrenden Zug. Done. They made it. „Yeah bitch!“ (Jesse)

The Kid with the Motorbike
Walter, Jesse und Todd sind noch ganz aufgewühlt, da passiert es. Das, was diese Serie so besonders macht. Das, was uns als Zuschauer sofort wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Vor wenigen Sekunden haben wir uns noch mit den dreien gefreut, dass der Plan so gut funktioniert hat und sie ihn erfolgreich durchziehen konnten. Doch dann passiert es. Walt schaltet die Pumpe aus, doch wir hören weiterhin ein motorenartiges Geräusch. Walt sieht ihn als erstes. Dann Jesse. Dann Todd. Der Junge mit dem Motorrad. Er hat sie gesehen. Er winkt ihnen leicht ungläubig zu. Ein Shot auf das entgeisterte Gesicht Jesse’s, ein Shot auf das entgeisterte Gesicht Walt’s. Was geht in diesem Moment in ihren Köpfen vor? Todd winkt dem Jungen zurück. Und dann zieht er eine Waffe und erschießt ihn. Der Junge fällt zu Boden. Mit ihm das Glas mit der eingefangenen Spinne. Jesse’s „No!“ kommt zu spät. Ein schockierendes Ende. Ein Schlag in die Magengrube. Das ist Breaking Bad.

Gesamteindruck
Ist überragend übertrieben? Nein. Diese Episode war überragend. Man spürte förmlich, wie viel Spaß (während des Heist zum Beispiel) es den Darstellern gemacht haben muss, als sie Dead Freight gedreht haben. Das Sounddesign, die Kameraführung, der Heist an sich und dann natürlich das Ende. Dieses Ende wird einiges in Gang setzen. Insbesondere Jesse wird hart betroffen sein. Niemand sollte zu Schaden kommen, und vor allem kein kleines Kind. Ich würde gar behaupten, dass diese Folge schon den Anfang vom Staffelfinale markiert. Es ist einfach so ein Gefühl. Spekulativ: Es könnte zu einer Kettenreaktion kommen. Was ist mit Walter? Was ging ihm durch den Kopf, als Todd den Jungen erschoss? Seine Reaktion war in keiner Weise so dramatisch wie die von Jesse. War ihm bereits klar, was getan werden musste und was passieren würde? Hat er rational schon so weit gedacht, dass es nur eine Lösung für dieses „Problem“ geben würde? Und wer ist Todd wirklich? In dieser Konstellation nimmt er die Position von Mike ein und mich beschleicht das Gefühl, dass er mit diesem mehr zu tun haben könnte, als von Walter und Jesse gedacht. Nach dieser Episode war ich erst einmal ziemlich mitgenommen und musste eine Nacht darüber schlafen. Ein starkes Brett. Dead Freight. Fehlfracht. Oder einfach Ballast. Dies trifft hier in vielerlei Hinsicht zu.


Wie hat euch Dead Freight gefallen, wart ihr vom Ende ähnlich mitgenommen wie ich? Was ist euch aufgefallen, welche Fragen stellt ihr euch nach dieser Episode? Hinterlasst einen Kommentar, eure Meinung, Anregungen oder Kritik, ich freue mich darüber.

Am Sonntag, den 19. August, läuft Episode 6 der fünften Staffel von Breaking Bad, Buyout. Dazu dann wieder meine Gedanken hier, auf bommebastisch.blogspot.de.

Montag, 13. August 2012

Breaking Bad S05E04 - Fifty-One


ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!! WEITERLESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!

Nach einer Woche Urlaub komme ich erst jetzt dazu, meine Meinung und Gedanken zu der vierten Episode der fünften Staffel von Breaking Bad zu äußern. Also ohne Umschweife und mit ein wenig Verspätung mein Senf zu Fifty-One.

Opening
Ist das Leben nicht schön? H to the E to the I to the S und so weiter. Am Opening sieht man, dass sich Schöpfer Vince Gilligan an dieser Stelle seiner Serie alles erlauben kann, selbst ein prolliges Vorgefahre der dicksten Karren, die der ansässige Autohändler Albuquerques im Angebot hat. Von der bestechenden Visualität so wie Akustik dieses Openings mal abgesehen, zeigt sie uns auch, dass sich Walter an einem Punkt befindet, an dem er etwas riskieren bzw. an dem er sein Leben einfach mal genießen will. Unlogisch handeln, aus dem Bauch heraus. Egal, was die Nachbarn denken. Wenn die wüssten.

Hank
Hank hat diese Episode ordentlich Screentime abgesahnt und tritt auch relativ zeitig in Erscheinung, als er die gute Lydia, verantwortlich für die Lieferung des Fasses Methylamin an Mr. White und Co. zur Produktion des „Blue Ice“, in die Mangel nimmt. Dabei zeigt sich recht schnell, dass Lydia labil und ein Risiko für die gesamte Operation von Walter, Jesse und Mike ist. Doch dazu später mehr. Hank hingegen beschäftigt sich nach wie vor mit dem Fring-Fall und bleibt misstrauisch. Überraschend für ihn kommt dann das Angebot, neuer Chef (ASAC) der DEA-Abteilung zu werden, nachdem Merkert letzte Folge freiwillig seinen Hut genommen hat. Warum denn nicht? Hank nimmt an und ich find’s cool. Obwohl ich einen leichten Anflug von (Selbst)Zweifel bei ihm verspürt habe. Gehört er nicht „ins Feld“? Dort, wo er seine Stärken ausspielen kann? Aber Hank ist ein helles Köpfchen, das wissen wir schon längst. Ich bin gespannt, wie sich seine Rolle in den nächsten Episoden definieren wird.

Birthday Fifty-One
Bevor ich zum wohl längsten Absatz bis dato komme, noch drei weitere Punkte, welche ich gerne erwähnen möchte. Zum einen Walt’s Geburtstag. Walter wird 51 und es ist fast genau ein Jahr her, als er seine Diagnose bekommen hat. Ein Jahr. „Seems like longer, doesn’t it?“ sagt Marie. Absolut. Ein Jahr ist vergangen seit Beginn der allerersten Staffel von Breaking Bad. Unglaublich. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. Es ist so viel passiert, es hat sich so viel dermaßen drastisch verändert. In dem Moment, als Walt diesen Punkt in Fifty-One erwähnt, musste ich kurz inne halten. Ein Jahr. Wahnsinn.

Birthday Fifty-Two
An dieser Stelle verweise ich noch mal auf die erste Folgeder fünften Staffel von Breaking Bad, als wir im Opening einen etwas abgehalfterten Walter White sehen, der sich in einem einfachen Diner mit Bacon eine „52“ auf seinen Teller zaubert. Ein Jahr später als zur „aktuellen“ Zeit. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, wie diese Zeitthematik am Ende dann gelöst wird bzw. was es mit dem Opening aus Live Free or Die auf sich hat.

Jesse
Jesse bekommt man in Fifty-One nicht allzu oft zusehen, dennoch soll er hier nicht unerwähnt bleiben. So setzt sich Jesse der Gutherzige für Lydia und gegen ihre „Beseitigung“ ein, nachdem Mike (Full measures!) die Dame („Lunatic“) um die Ecke bringen will. Letzterer geht nämlich davon aus, dass der Tracker unter dem Fass Methylamin von Lydia selbst und nicht wie von Jesse vermutet von der Polente dort angebracht wurde. Mike erkennt das Risiko, dass mit der Zusammenarbeit mit Lydia einhergeht. Nicht, weil sie die drei Amigos ausspielen könnte, sondern schlicht und einfach weil sie dem Druck dieses illegalen Gebarens nicht Stand halten kann. Das könnte früher oder später ein großes Problem werden. Mr. White hat dann das Schlusswort, wobei man ihm deutlich anmerkt, dass er ganz andere Probleme hat (dazu gleich mehr). Seine Aussage: Die Maschinerie muss weiterlaufen, egal wie, das Methylamin ist notwendig, um das Meth herzustellen, nichts darf diesen Prozess unterbrechen. Doch direkt gegen die Ermordung Lydia’s hat er sich auch nicht ausgesprochen. Denn der Walt bzw. Heisenberg im Normalzustand hätte wohl nicht lange gefackelt und sich auch gegen Lydia entschieden. Das Risiko ist einfach zu groß.

The Skyler Diaries
Das zentrale Thema dieser Episode. Ich hatte es schon ein klein wenig prognostiziert, was nicht schwer zu erkennen gewesen ist. Wir erleben in der fünften Staffel von Breaking Bad eine sehr apathische, teilnahmslose Skyler White, welche große Probleme damit hat, sich an die neue Situation bzw. an ihr neues Umfeld inklusive skrupellosen Ehemann anzupassen. Schuldgefühle, Sorgen um den Nachwuchs und Todesängste plagen Sky. In Fifty-One läuft das Fass letztendlich über. Das fängt damit an, dass sie Junior aus Walt’s Umfeld entfernen möchte („New environment“, „Boarding school“), „gipfelt“ vorläufig in dem Versuch sich selbst umzubringen und endet in einer gut sechsminütigen Szene, in welcher wir einen der besten Dialoge dieser Staffel (Mutig: oder gar dieser Serie?) bis dato zu sehen bekommen.

Unmittelbar vor Skyler’s vermeintlichen Selbstmordversuch sehen wir Sky, Marie, Hank und Walter noch recht entspannt beisammensitzen. Doch hier stimmt etwas nicht. „Great dinner, Skyler.“ Sagt Hank, doch jeder am Tisch weiß, dass es nicht so ist. Es ist furchtbar unangenehm, für Sky, für Marie und Hank, für den Zuschauer. Auch für Walter? Ich denke nicht so sehr wie für die anderen, unterschätzt er die Situation doch ein wenig. Das Walter White sich je in irgendeiner Form mal unterschätzen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen können. Als Skyler sich dann erhebt, geistesabwesend wie sie ist, und gen Pool bewegt, ahnen wir, was kommen wird. Der Ausdruck in ihrer Augen, wie Walt im Hintergrund herzerwärmend in den Erinnerungen des vergangenen Jahres schwelgt; Skyler sieht in diesem Moment nur einen Ausweg: Dieses unnatürliche, schimmernde Pool-Blau. Und als sie dann unter Wasser ist hört sie nichts mehr. Nur noch dumpfe Geräusche, die kaum zu verstehen sind. Isolation von alldem, was ihr Kopfzerbrechen bereitet. Der einzige Ausweg. Und dann dieses kleine Lächeln, kurz bevor Walt sie aus dem Wasser fischt. Freude darüber, dass gleich alles vorbei ist? Dass sie nicht mehr all die Dinge hören muss, die ihr solche Ängste und Sorgen machen? Eine fantastische Szene, über welche man stundenlang reden/ diskutieren könnte.

Es folgt ein kleines Gespräch zwischen Walter, Hank und Marie, in welchem die beiden letzteren anbieten, Holly und Junior für eine Weile mit zu sich zu nehmen. Walt erkennt relativ schnell, dass dies Skyler’s Idee gewesen ist, will sie doch die Kinder vor seinem Einfluss schützen. Und prompt befinden wir uns im Schlafzimmer, Skyler gegen Walt, darauf haben wir gewartet. Dabei kommt erstere ohne Umschweife aus den Startlöchern, darauf hinweisend, dass sie die Kindern nicht mehr in diesem Haus haben möchte. „It isn’t safe.“ Skyler legt ihre Ängste (abermals) offen, Walt bleibt (noch) rational und versucht, seine Frau zu beruhigen. Man bekommt anfangs das Gefühl, dass Skyler aufgrund ihrer Emotionalität leicht die Oberhand gewinnt und Walt keinen Stich sieht, erfolgreich ihrer Argumentation entgegenzuwirken. Doch dann wird der Schalter umgelegt (nach etwa 3 ½ Minuten des Gesprächs), Walt’s out, Heisenberg’s in. Walt wirkt wie ausgewechselt, schlagartig bedrohlicher und sucht von hier an die direkte Konfrontation. What is your next move?“ (Walt zu Sky) Es schaukelt sich hoch, doch Walt behält den kühleren Kopf. Teilweise diskutiert er sie in Grund und Boden. Skyler erkennt, dass sie Walt nichts entgegenzusetzen, bis auf den einen Trumpf, welcher selbst Walter hart trifft. How are you going to save our kids from this terrible environment?Walt zu Skyler. Walt thront über ihr, was kann sie jetzt noch tun? „What’s the plan [Skyler]?“ Und Skyler offenbart sich, mit dem Rücken zur Wand. Jede Minute, in der die Kinder nicht in der Nähe von Walter sind, ist ein Erfolg für sie. Sie ist machtlos. „All I can do is wait, hold on.” (Sky) “What are you waiting for?(Walt) “For the cancer to come back.” (Sky) Boom. Sie wünscht sich den Tod Walt’s. Für die Sicherheit ihrer Familie. Puh.

Das scheint angekommen zu sein, sehen wir doch Walt am Ende der Episode gehorsam und unterwürfig. Der Riss ist eindeutig erkennbar, Walt versucht die Angelegenheit noch zu kitten, doch Skyler beachtet ihn nicht.

Birthday Present
Das darf nicht vergessen werden. Jesse’s Geburtstagsgeschenk für Walt. Eine Uhr. Ein Symbol für Zeit. Ein Symbol für Zeit, die abläuft. Walt’s Zeit? Fifty-One hat einiges deutlich gemacht, insbesondere, dass Walt’s Zeit, in welcher Form auch immer (metaphorisch für sein Leben, seine Beziehung mit Skyler etc.) am Ablaufen ist. Auch hier trifft das Schlussbild mal wieder ins Schwarze, ein Close-up von Walt’s neuer Uhr. Tick-tick-ticking… Wir erinnern uns.

Gesamteindruck
Sehr gut. Viele Dialoge, viele neue Erkenntnisse bzw. Dinge, welche uns an mancher Stelle schon mehr oder weniger klar gewesen sind und nun endlich auch ausgesprochen wurden und sich bestätigt haben. Bryan Cranston hat sich mal wieder famos geschlagen und gerade auch Anna Gunn zeigte im Zusammenspiel mit ersterem, was für eine gute Schauspielerin sie ist. Skyler beschäftigt mich nach wie vor, ich kann sie nicht wirklich gut leiden, doch oftmals ihre Punkte gut nachvollziehen. Ich hätte ihr zugetraut, Walt’s Leben höchstpersönlich zu beenden, doch in Anbetracht des „Geburtstags-Bacons“ hier in Fifty-One und in Episode 1, Live Free or Die, schwant mir ein eher unschönes Ende für sie.


Das waren auch schon wieder meine Gedanken zu Episode 4 der fünften Staffel von Breaking Bad, Fifty-One. Wie man erkennen kann, stand dieses Mal Skyler etwas mehr im Mittelpunkt, verzeiht mir den etwas ausführlicheren Absatz, aber das musste ich einfach loswerden.

Gestern (Uff!) lief bereits Folge 5, Dead Freight, also geht dieser kleiner Text ja bereits schon als Re-Review durch. Meine Gedanken zu Dead Freight folgen dann die Tage, eventuell sogar schon morgen. Double Feature sozusagen. Kritik, Anregungen, Theorien etc. gerne in den Kommentarbereich, ich freue mich auf euren Input.