Donnerstag, 22. Dezember 2011

The Dark Knight Rises Traileranalyse


Am 26. Juli 2012 dürfen wir uns alle freuen. Oder zumindest jene, welche etwas für Christopher Nolan, Batman oder gar beides übrig haben. An diesem Tag feiert nämlich der dritte und letzte Teil der Batman-Reihe von Nolan seine deutschlandweite Premiere. Bis dahin ist schon einiges an Zeit vergangen und wird noch einiges von derselbigen vergehen. Und kommt Zeit kommen Gerüchte. Info-Schnipsel, abgefilmte Screenings, Bilder vom Set, Plotspekulationen etc. Der Hype um The Dark Knight Rises, in welchem der Comic-Urtyp diesmal auf Nemesis Bane treffen wird, ist gigantisch. Und auch ich bin diesen komplett erlegen. Auch nur die allerkleinste Neuigkeit, ich muss sie lesen, so banal sie auf den ersten Blick auch erscheinen mag. Dabei tappt man größtenteils nachwievor im Dunkeln, was sich Mastermind Nolan ausgedacht hat, denn auch hier setzt man wieder auf eine äußerst zurückhaltende Werbekampagne und lässt nur spärlich Informationen durchsickern. Hinzukommt virales Marketing vom feinsten, wo man sich nie sicher sein kann, wie und ob man Gesehenes und Gelesenes überhaupt glauben und/ oder deuten kann.

Nolan schickte sich an, wie bereits bei The Dark Knight, den Prolog seines neuesten Batmans in ausgewählten IMAX-Kinos in den USA und Großbritannien zu zeigen. Die ersten 6 Minuten des Films, welche die Presse und den Otto Normalkinogänger ziemlich weggeblasen haben sollen. Unsereins muss sich gedulden und kann nur mit ein wenig Glück einen Blick auf diesen Prolog erhaschen, sei es am ehesten noch über eine schlecht abgefilmte Version im Netz, welche kurzerhand eh wieder gelöscht wird.

Vergangenes Wochenende sorgte dann ein weiterer abgefilmter Video-Schnipsel bei den Interessierten für Aufruhr. Der zweite Trailer zu The Dark Knight Rises wurde geleakt, ein wenig aussagekräftiger als der erste und mit der üblichen Länge von etwas mehr als 2 Minuten. So schlecht die Qualität dieser Version auch wahr, ich habe mir den Trailer oft angesehen. Sehr oft. Und am Montag, dem 19. Dezember wurde es dann auch offiziell gemacht: Der Release des zweiten Trailers zu The Dark Knight Rises, in allerbester Qualität, HD und Pipapo.

Auch diesen Trailer habe ich mir wiederum sehr oft angesehen. Ich war und bin nachwievor begeistert. Es folgen eine kleine Analyse und meine Gedanken dazu. Nachdem ihr euch den Trailer (eventuell auch schon zum wiederholten Male) angesehen habt.




Die Hysterie um The Dark Knight Rises hat mich einfach gepackt. Man wartet und wartet auf bewegte Bilder, dann ist der Trailer auf einmal da und ich bekomme das Gefühl, dass hier einfach alles stimmt. Die suggerierte Harmonie und der Frieden, welcher in Gotham Einzug gefunden hat. Die Abstinenz eines Batmans, der nicht mehr gebraucht wird. Und die Gefahr und die Bedrohung, welche sich hinter dieser Fassade verbirgt und durch die Berserker-/ Zerstörer-Figur des Bane real wird. Ich möchte den Film am liebsten jetzt sofort sehen. Und dann nochmal. Dieser Trailer hat bei mir schlicht das hervorgerufen, was ein jeder Trailer tun sollte: Absolute und gar gesteigerte Vorfreude auf diesen Film.

Objektiv betrachtet, was gibt uns der Trailer überhaupt? Wir sehen einen kleinen Jungen, wie er in einem mit Menschen überfüllten Footballstadium die amerikanische Nationalhymne trällert, ein Bild der schutzlosen Öffentlichkeit, Mütter, Väter, Großeltern und Kinder im Publikum. Wir sehen Bane. Erste Gedanken keimen auf. Dieser Kerl ist ein Badass wie er im Buche steht, hier wird gleich irgendetwas passieren. Alfred (Sir Michael Caine) spricht im Off mit übertriebenen englischen Akzent, ein sichtlich schwachen Bruce Wayne (Christian Bale) ist zu sehen. Die Zeit des Batman ist vorbei. Auch seine einstigen Verbündeten, wie zum Beispiel Commissioner Gordon (Gary Oldman), werden abrasiert. Zwei Anzugsmenschen unterhalten sich. "The mayor's gonna dump him [Gordon] in the spring." - "Really? But he's a hero." - "A war hero. This is peace time." Es gibt keine Bedrohungen mehr, kein Platz für Helden.

Selina Kyle (Anne Hathaway aka Catwoman) lächelt amüsiert über diese Vorstellung, tadelt Wayne und seinesgleichen und verspricht, dass ein Sturm aufzieht. Und niemand kann sich vor diesem verstecken. Erneut kurze Cuts auf Bane (Tom Hardy), die aufsteigende Gefahr wird greifbarer. Chaos. Die vermeintliche Idylle Gothams wird gestört. Wieder Bane. Diesmal im Katakombenaufgang des Footballstadiums zu erkennen. Das Monster hat sich seinen Weg zu den aller wehrlosesten Opfern gebannt. Wayne in einem seltsamen Gebäudetrakt, ein wiederkehrender Sprechchor, in welchem lautstark "Deshi Basara" skandiert wird. Was bedeutet das? "Rise.", anwortet der Mann im Hintergrund. Sich erheben, Auferstehen. Gotham brauch wieder einen Batman.

Bane im Stadionaufgang zum Spielfeld. Eine Handbewegung. Ein Spieler bahnt sich seinen Weg in Richung Endzone, nichtsahnend, dass hinter ihm das Spielfeld in sich zusammenbricht. Das erste Mal, dass der Regisseur uns in großes Erstaunen und leicht angrenzende Fassungslosigkeit versetzen zu versucht. Die Stimme von Bane. Wayne am Boden. "When Gotham is ashes... you have my permission to die." Ein Indiz dafür, dass Bane weiß, wer Batman wirklich ist. Ein Indiz dafür, dass er eine alleszerstörende Bestie ist, die nicht ruhen wird, bis Gotham und sein ehemaliges Wahrzeichen komplett zerstört sein wird.

Schnelle Cuts. Weitere Charaktere werden eingeführt, Marion Cotillard (Miranda Tate), Joseph Gordon-Levitt (John Blake) und Anne Hathaway (Selina Kyle/Catwoman) sind zu sehen, ein Zweikampf zwischen Bane und Batman, das Gefolge des Ersteren, ein Batwing, mehrere Tumbler, welche Teil der Streitkraft Banes sind. "The epic conclusion to the Dark Knight legend" flimmernd durch das Bild. Hans Zimmer leistet seinen musikalischen Beitrag. "The Dark Knight Rises". "The Legend". "Ends".

Dieser Trailer ist nicht das Großartigste, was ich je gesehen habe. Schlichte Schnitte, ständiger Wechsel der Perspektiven zwischen gebrochenen Mann (Wayne/Batman) und unaufhaltbare Bedrohung (Bane). Doch er erfüllt seinen Zweck. Er schürt die Spannung. Er lässt mich voller Vorfreude warten. Er bedient den Hype. Doch lebt er auch von diesem. Chris Nolan hat die Erwartungen auf ein Level gehoben, auf welchem man eigentlich nur noch scheitern kann. Aber nicht Chris Nolan. Er wird diese Reihe fabulös beenden. Daran habe ich keine Zweifel. Egal, welche Spekulationen noch entstehen, welche geheimen Details bis Kinostart noch gelüftet werden, das Gesamtbild, der finale Film, wird ganz groß. Ganz groß.

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